25. Februar 2018
Der Wolfsburger Verein Erinnerung und Zukunft und die VVN-BdA Wolfsburg haben Jean-Michel Gaussot, Sohn des KZ-Laagberg-Häftlings Jean Gaussot und Präsident der Amicale Internationale KZ Neuengamme, zu zwei Informations- und Diskussionsveranstaltungen nach Wolfsburg eingeladen. https://youtu.be/dZKlZEJjcvc
Donnerstag, 5. April 2018, 18.00h
Abendveranstaltung im Veranstaltungsraum des Stadtjugendrings
Kleiststr.33, 38440 Wolfsburg
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Freitag, 6.April 2018, 10.00h – max. 13.00h
Vormittagsveranstaltung für SchülerInnen im Delphin-Palast
Porschestraße 39, 38440 Wolfsburg
Jean-Michel Gaussot hat seinen Vater Jean Gaussot nie kennen gelernt. Denn ein halbes Jahr vor seiner Geburt im Oktober 1944 wurde der Vater im besetzten Paris wegen Widerstand in der Résistance von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg und von dort in das KZ Laagberg der „Stadt des KdF-Wagens“ deportiert. Jean Gaussot war 30 Jahre alt, als er nach Monaten körperlicher Schwerstarbeit im Lager Laagberg im April 1945 im Todeslager Wöbbelin bei Ludwigslust an Entkräftung starb, zehn Tage vor der Befreiung durch amerikanische Truppen.
Der Verlust des Vaters, den er nie gekannt hat, prägte und prägt bis heute wichtige Lebensentscheidungen und zwischenmenschliche Beziehungen des Sohnes Jean-Michel Gaussot. Er wurde Diplomat und lebte als Botschafter Frankreichs in Ecuador, Togo, Chile und den Niederlanden. Seit einigen Jahren widmet er sich der Erinnerung an die Deportierten, die den Verbrechen der Nazis zum Opfer fielen. Er ist Generalsekretär der französischen Amicale de Neuengamme und seit November 2015 Präsident der Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN).
Der Besuch von Herrn Gaussot wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Weitere Informationen zum KZ Laagberg und zur Diskussion um die Gestaltung der dort geplanten Gedenk- und Bildungsstätte findet man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/KZ-Au%C3%9Fenlager_Laagberg