Seit vielen Jahren fordern Wolfsburger Antifaschist*innen, die nach dem hohen Wehrwirtschaftsführer der Nazis und erstem Geschäftsführer des Volkswagenwerkes, Ferdinand Porsche, benannte Porschestraße umzubenennen. Obwohl sein verbrecherisches Wirken in der damaligen KdF-Stadt noch allgemein bekannt war, wurde bereits kurz nach seinem Tod im Jahr 1951 die Hauptgeschäftsstraße nach dem Verantwortlichen für das Leiden und den Tod tausender Zwangsarbeiter*innen benannt.
Die langjährige Forderung nach Umbenennung, zumindest Kommentierung, ist nun Anfang Februar symbolisch von Antifaschist*innen umgesetzt worden. An mehreren Straßenschildern der Porschestraße, die ohne Hinweis auf seine verbrecherische Karriere aufgestellt sind, wurden Folien mit dem Schriftzug „Anne-Frank-Straße“ angebracht. Darunter kommentierend: „Erinnerung an 20 000 Menschen, die durch PORSCHE im Volkswagen-Werk Zwangsarbeit leisten mussten. 1939-1945“ -siehe Foto.
Bleibt zu hoffen, dass diese mutige Aktion die Diskussion über die Rolle Porsches im Faschismus neu belebt und vielleicht sogar zum Erfolg führt! Wenn Rufe Unverbesserlicher nach Strafe für die Aktion laut werden sollten: Auf keinen Fall mehr als sie Porsche für seine Verbrechen bekam – nämlich nichts!
Mehr über die Rolle Porsches und den Umgang mit ihm in Wolfsburg nach dem Faschismus kann in dem Buch: „75 Jahre ‚Stadt des Kdf-Wagen/Wolfsburg‘, Stephan Krull (Herausgeber), Verlag Ossietzky, 2013“ nachgelesen werden. Das Buch ist auch in der Stadtbibliothek Wolfsburg ausleihbar.
Nach zweijähriger Corona-Pause hatte die Stadt Wolfsburg wieder gemeinsam mit dem Internationalen Auschwitz Komitee (IAK) und dem Wolfsburger Verein Erinnerung und Zukunft anlässlich des Auschwitz-Gedenktages ins Hallenbad eingeladen. Genau eine Woche vor dem nationalen Gedenktag informierten Wolfsburger Initiativen über ihre Aktivitäten des Gedenkens.
Auch die VVN-BdA Wolfsburg war mit einem gut besuchten Infostand vertreten – siehe Foto. Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des IAK und Moderator der Veranstaltung, konnte nahezu 300 Gäste begrüßen. OB Weilmann überbrachte zu Beginn ein Grußwort des Rates. Großen Applaus gab es für seine Zusicherung, spätestens 2025 mit der Errichtung des Lern- und Gedenkortes auf dem Gelände des KZ-Außenlagers Neuengamme am Laagberg zu beginnen. Darin sollen auch die freigelegten Fundamente des KZ als wichtiges Zeugnis der NS-Gewaltherrschaft in der damaligen KdF-Stadt gesichert werden.
Die Errichtung eines Einkaufzentrums auf einem Großteil des ehemaligen Lagergeländes hatte zu heftigen Kontroversen in der Stadt geführt. Die VVN-BdA Wolfsburg berichtete umfangreich über den Diskussionsprozess – siehe zahlreiche Berichte in 2017 – 2022.
Azubis besuchten Auschwitz
Es schloss sich ein anspruchsvolles Programm auf der Bühne des Hallenbades an. VW-Auszubildende berichteten von ihrem Besuch in Auschwitz, die Vertreter der jüdischen Gemeinden in Wolfsburg betonten die Bedeutung des Gedenkens an den Holocaust. Rabbiner Yakov Harety von der Orthodoxen Jüdischen Gemeinde dazu: „Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern, aber wir können etwas für die Zukunft tun. Hass kann man nicht mit Gesetzen abschaffen, sondern mit gegenseitigem Kennenlernen“.
Besonders eindrucksvoll: Zwei junge Ukrainerinnen verlasen Namen von in der damaligen KdF-Stadt umgekommenen Menschen aus der Sowjetunion, die auf der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus begraben liegen. Drei Musiker*innen begleiteten mit Klavier, Saxophon, Trompete und Akkordeon gefühlvoll die Veranstaltung. Ein Höhepunkt dabei: Rabbi Harety trug dazu mit tiefer Stimme zwei jiddische Lieder vor.
Schüler:innen trugen Texte vor
Am Auschwitz-Gedenktag selbst, dem 27. Januar, wurde dann auch auf der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus in der Werderstraße wieder an die Nazi-Gräuel erinnert. Hier liegen über 470 Opfer v.a. aus Polen und der Sowjetunion begraben, die an den Folgen der Zwangsarbeit im damaligen Volkswagenwerk starben, darunter mehr als 150 Kleinkinder und Babys. Über 50 Bürger*innen nahmen teil, darunter eine große Gruppe Schüler*innen der Gesamtschule Westhagen, die im März auch Auschwitz besuchen werden. Fünf von ihnen trugen selbstverfasste Texte vor, die vor Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit warnten.
Besonders eindrucksvoll: Ein Schüler spielte trotz des unwirtlichen Wetters auf einer Geige die Titelmelodie von „Schindlers Liste“ vor. Der anwesende OB dankte gerade diesen jungen Menschen besonders für ihr Engagement.
Städtische Gliederungen, die IG Metall und zivilgesellschaftliche Initiativen, darunter auch die VVN-BdA Wolfsburg, legten vor dem von der Sowjetarmee 1946 errichteten Mahnmal Kränze und Gebinde ab -siehe Foto. „Es ist gut und wichtig, dass nach der Corona-Unterbrechung das Gedenken an die Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee wieder in würdiger Form aufgenommen worden ist“, so die VVN-BdA Landessprecherin Mechthild Hartung zu den Veranstaltungen in Wolfsburg. „Wir als VVN-BdA sehen diese Erinnerungsarbeit und unsere Beteiligung daran gerade in der heutigen konfliktreichen Gegenwart als eine unserer zentralen Aufgaben an. Für uns gilt: Erinnern, Mahnen, Handeln!“ A. Hartung
„Mein Großvater hat ganz genau gesehen, was dort ablief und sich sogar versichert, ob das alles Rechtens ist.“
Dies sagte Sebastian Barnstorf, Enkel des damaligen Arztes Dr. Barnstorf. Er sprach anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Königslutter und der Krankenmord“ in Lehre.
Die sehr eindrucksvolle Ausstellung wurde im Rathaus Lehre bei Wolfsburg am 12. Januar eröffnet. Die Wolfsburger VVN-BdA war unter den etwa 60 Interessierten vor Ort.
Nach einer Begrüßung durch Gabriele Heinen-Kljajić, 1. Vorsitzende des Arbeitskreis „Andere Geschichte“ aus Braunschweig und einem Grußwort des engagierten Bürgermeisters von Lehre, Andreas Busch, hat Susanne Weihmann, auf deren Buch die Ausstellung aufbaut, in das Thema der Ausstellung eingeführt.
„Gefährder der Volksgesundheit“
Die „Landes-Heil-und Pflegeanstalt Königslutter“ im nahen Königslutter war schon für das Herzogtum Braunschweig die zentrale Einrichtung zur Aufnahme und Behandlung psychisch Kranker. Mit der Machtübergabe an die Nazis im Januar 1933 wurden Kranke zu „Gefährdern der Volksgesundheit“ erklärt und als „Ballastexistenzen“ ausgegrenzt.
Königslutter wurde Teil des staatlich betriebenen Krankenmordes, der in der Anstalt Bernburg an der Saale vollzogen wurde. Neben Patient*innen aus Norddeutschland waren auch Kranke, die zum Teil seit Jahrzehnten in Königslutter gelebt hatten, Opfer der Transporte in den Tod. Sie kamen aus vielen Ortschaften des Landes und gehörten unterschiedlichen sozialen Schichten an.
Die Zahl der Patient*innen, die nach dem offiziellen Ende der zentral geplanten Mordaktionen in Königslutter starben, war dramatisch hoch. Dieses begründet den Verdacht der Fortführung der vorsätzlichen Tötungen mit anderen Mitteln.
Verbrechen in der Region
Die Ausstellung zeigt diese erschreckenden Verbrechen der Naziherrschaft hier in unserer Region, die wie viele andere im Nachkriegsdeutschland kaum geahndet wurden. Sie kann bis zum 14. Februar 2023 im Rathaus Lehre zu den Öffnungszeiten besucht werden. Susanne Weihmann wird am Dienstag, 17. Januar 2023 und am Dienstag, 7. Februar 2023 jeweils um 16.30 Uhr durch die Ausstellung führen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. A. Hartung
Im November 2022 wurde im Delphinkino Wolfsburg der beeindruckende Film „„How I became a Partisan.“ (Wie ich Partisanin wurde)“ gezeigt. Eine Kooperationsveranstaltung vom Deutsch-Arabischen Freundeskreis Wolfsburg, der VVN-BdA Wolfsburg und ‚Demokratie Leben‘ ermöglichte das.
Dieser Dokumentarfilm ist filmischer Widerstand gegen Unwissenheit und Vergessen. Thema ist in erster Linie der Roma-Widerstand gegen die Nazis in der Tschechoslowakei und anderen Ländern. Was wissen wir schon darüber, obwohl wir geschichtsbewusste, aktive AntifaschistInnen sind?
Die Regisseurin Vera Lacková (im Film wird sie 30 Jahre alt), geht auf persönliche Spurensuche nach ihrem Urgroßvater (Ján Lacko) und vier weiteren Roma-Partisanen. Am Sterbebett ihrer Großmutter hatte sie dieser versprochen, über den Widerstand der Roma aufzuklären.
Sie zeigt mit dem Film, dass Roma nicht ausschließlich Opfer des Faschismus, sondern dass sie auch aktive Widerstandskämpfer waren.
Starke Bilder bleiben im Gedächtnis, die künstlerisch ohne pathetische Überfrachtung eine Einheit von politischer Botschaft, emotionaler Berührung und dokumentarischer Genauigkeit bieten.
Zwar erfordert der Film, v.a. durch die deutschen Untertitel (bei den Originalsprachen Tschechisch und Romanes), große Konzentration, seine künstlerisch dargebotene Botschaft gegen Rassismus und Faschismus – gestern und heute! – berührt und überzeugt.
Nach zweijähriger Corona-bedingter Pause konnte die Wolfsburger IG Metall in der Woche um den 9. November wieder ihre traditionelle Antifa-Woche durchführen. Sie startete am Samstag, den 5.11., mit einer Kundgebung und Kranzniederlegung am Sara-Frenkel-Platz.
Besonders bewegend war das Grußwort der Namensgeberin des Platzes, die demnächst 100 Jahre alt wird. Auf Grund ihres hohen Alters konnte sie den Weg aus Antwerpen nach Wolfsburg nicht mehr leisten, wo sie öfters an dieser Auftaktkundgebung zur Antifa-Woche teilgenommen hatte. Sie dankte der IG Metall Wolfsburg und den Anwesenden für ihre Aktivitäten und bekräftigte: Antifaschismus muss ein Auftrag bleiben, gerade jetzt, wo sich in vielen Ländern Neonazis wieder zurückmelden.
Auch die VVN-BdA Wolfsburg legte ein Blumengebinde am Mahnmal für die 20.000 Zwangsarbeiter*innen nieder (siehe Foto). Der IG Metall-Chor „Gegenwind“ begleitete die Kundgebung mit antifaschistischen Liedern.
Gedenkstunde auf Friedhof
Am folgenden Sonntag konnte auch wieder die Gedenkstunde der IG Metall auf dem Friedhof in Rühen stattfinden, auf dem über 300 Babys und Kleinkinder begraben sind, die im sogenannten „Ausländerkinderpflegeheim“ des Volkswagenwerkes jämmerlich zu Tode kamen. Sara Frenkel hatte in den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts mit dafür gesorgt, dass diese Massengrabstätte in einen weniger verwahrlosten Zustand kam. Sowohl die Redner als auch der Liedermacher und Rezitator Johann Voß mit seinen einfühlsamen Liedern und Gedichten erinnerten daran, dass rassistische Angriffe in unserem Land leider wieder ständig vorkommen. Auch hier legte die VVN-BdA Wolfsburg im Rahmen der Gedenkstunde ein Blumengebinde nieder (siehe Foto).
Blumen an Erinnerungstafel
Im Anschluss daran besuchte die VVN-BdA auch die Erinnerungstafel am Ortseingang von Rühen, wo sich das sogenannte „Ausländerkinderpflegeheim“ befand, und legte auch dort ein Blumengebinde nieder (siehe Foto). Diese Tafel hat die Wolfsburger VVN 2014 gegen lang anhaltenden Widerstand mit Unterstützung der IG Metall aufgestellt. Darüber und über die Geschichte des massenhaften Kindersterbens hat die Wolfsburger VVN/BdA eine Broschüre veröffentlicht, siehe wolfsburg.vvn-bda.de/2013/11/12/zum-sterben-geboren-im-lager-ruhen-das-lager-das-zum-sterbelager-wurde/.
Die Wolfsburger Antifaschist*innen überlegen zur Zeit, wie an diesem authentischen Ort die Namen der kleinsten Opfer des Naziterrors sichtbar gemacht werden können, um sie dem Vergessen zu entreißen. „Gute Vorschläge sind herzlich willkommen“, so Alfred Hartung, Mitglied der VVN-BdA Wolfsburg.
Auch in Braunschweig hat sich die Friedensbewegung am bundesweiten Aktionstag 1.10. beteiligt. Beachtliche 80 Teilnehmende forderten auf zwei Kundgebungen und einer Demonstration durch die Innenstadt einen Waffenstillstand und die Aufnahme von Verhandlungen im Russland/Ukraine-Krieg. Sie befindet sich damit im Einklang mit den Vereinten Nationen und den meisten Staaten dieser Erde.
Eine der zentralen Forderungen lautete, Investitionen in Waffen zu verhindern. Das Geld werde für die zahlreichen anderen menschheitsbedrohenden Krisen benötigt.
Das Mitglied im Friedenszentrum Braunschweig, Gabriele Canstein, forderte dazu auf, die Friedensfähigkeit Deutschlands zu stärken. Und Werner Hensel, DKP Braunschweig, mahnte: „Wer meint, die Forderung nach ‚Waffenstillstand und Verhandlungen‘ sei illusorisch, muss sich darüber klar sein, was die Alternative zu ‚Waffenstillstand und Verhandlungen‘ ist. Die Alternative ist jahrelanger Krieg, mit ungezählten Toten, zerstörten Städten und Landschaften. Am Ende stehen dann doch Verhandlungen und ein Vertrag zwischen wahrscheinlich erschöpften Kriegsparteien auf den Trümmern eines jahrelangen Krieges.“
Auch eine kleine Delegation der VVN-BdA Wolfsburg beteiligte sich an der Aktion – siehe Foto. Alfred Hartung, VVN-BdA Wolfsburg, dazu: „Auch wenn wir noch keine Massen für die Forderung nach friedlichen Lösungen auf die Straße bringen, macht jede Aktion deutlich: Wir wollen keinen Krieg, sondern müssen die großen Probleme bei uns engagiert angehen. Widerstand gegen Militärausgaben und gegen die Versuche von kriegerischer Problemlösung muss auch international entwickelt werden.“
Wolfsburger Antifaschist*innen haben kürzlich in mehreren Stadtteilen kreativ auf die Gefahr durch AfD-Mitglieder in den Parlamenten hingewiesen. Dafür brachten sie unterhalb von AfD-Wahlplakaten gut sichtbar Flyer an mit der Forderung: Keine Faschisten in die Parlamente – siehe Foto.
Die niedersächsische VVN-BdA hatte bereits auf ihrer 75-Jahr-Feier im Juli die Resolution „Kein Parlament und kein Podium für die AfD!“ beschlossen (siehe niedersachsen.vvn-bda.de/arv/antiafd/). Darin heißt es: „Längst hat die AfD ihren wahren faschistischen Kern gezeigt. Diese Nazi-Truppe darf nicht erneut in den Landtag einziehen.“ In einem zusammen mit der Initiative „Gemeinsam gegen Rassismus“ erstellten Massenflugblatt „AfD raus aus dem Landtag“ (aufstehen-gegen-rassismus.de/aktuelles/neu-flyer_ltw-nds/) werden die rassistischen und unsozialen Positionen von 6 AfD-Spitzenkandidat*innen zu Landtagswahl nachgewiesen.
Unter der Losung „Unsere Alternative heißt Solidarität!“ heißt es: Keine Stimme für die AfD! Denn eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Herkunft, sexueller Identität, Religion und Geschlecht solidarisch miteinander leben können, ist nur gegen die AfD möglich! MH
Die VVN-BdA Wolfsburg hat kürzlich die Ausstellung „Nichts war vergeblich – Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ in der Stadtbibliothek Braunschweig besucht (siehe Foto).
Die vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 konzipierte Ausstellung zeigt anhand von 18 Biografien den Mut von Frauen, die den Nazis die Gefolgschaft verweigerten. Sie verfassten und verteilten Flugblätter, sie boten Verfolgten Unterschlupf, klärten im Ausland über das Unrecht in Deutschland auf. Immer folgten sie ihrem Gewissen – und setzten damit ihr Leben auf’s Spiel.
Darunter beispielsweise die junge Cato Bontjes van Beek, die zum Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen (Rote Kapelle) gehörte und von den Nazis mit 23 Jahren aufs Schafott geschickt wurde. Und auch Überlebende des Naziterrors wie die Frankfurterin Lore Wolf, die als Freundin von Anna Seghers ihre Erfahrungen zum bekannten Roman „Das siebte Kreuz“ beisteuerte. Lore gehörte nach dem Sieg über den Faschismus zu den Gründer*innen der hessischen VVN.
Die Ausstellung wurde von den „Omas gegen Rechts“ nach Braunschweig geholt, um damit auf den lange ungenügend gewürdigten Widerstand von Frauen hinzuweisen. Die Wolfsburger VVN-BdA wird sich daher bemühen, diese beeindruckende Dokumentation auch im Rahmen des 8.März-Bündnisses nach Wolfsburg zu holen. MH
Am 26. Juni haben knapp 50 Mitglieder der VVN-BdA in Hannover das 75-jährige Bestehen ihrer Organisation gefeiert. Landessprecherin Mechthild Hartung begrüßte um 16.00 Uhr die Gäste, die trotz des schwül-heißen Sommertags in die Jugendherberge Hannover am Maschsee gekommen waren.
„Seitdem es unsere Organisation gibt, wird immer wieder versucht, uns mundtot zu machen, uns zu diffamieren und zu verleumden – der letzte Versuch war der Angriff auf die Gemeinnützigkeit. Aber wir sind immer noch da – sogar stärker als zuvor! Wenn das kein Grund zum Feiern ist!“, so Hartung in ihrer Ansprache. Sie freute sich, als Ehrengast Edith Jäger begrüßen zu können, die Tochter von Gertrud Schröter, die langjährige niedersächsische Landesvorsitzende der VVN war. Jäger hatte den langen Weg von Torgau an der Elbe nicht gescheut, um mitzufeiern und viele ehemalige Kampfgefährt*innen zu treffen. Hartung wies auf die brandneue Broschüre „75 Jahre VVN-BdA Niedersachsen“ hin, die es am informativen Büchertisch gegen eine Spende gab.
Im Anschluss überbrachte Reinhold Weismann-Kieser ein Grußwort von Ruth Gröne, Ehrenmitglied in der niedersächsischen Vereinigung. Sie bedauerte, aus persönlichen Gründen nicht anwesend sein zu können und wünschte sich und der VVN-BdA Niedersachsen noch ein langes gemeinsames antifaschistisches Wirken.
Der erste Teil des Nachmittags war bewusst ohne Programm gedacht – nach der langen Pandemiepause war das Bedürfnis nach Gesprächen groß. Eine interessante Diaschau bot einen vielseitigen Rückblick auf Aktivitäten der Vergangenheit, und das reichhaltige, selbstorganisierte Buffet fand guten Zuspruch. Danach konnte Landessprecher Michael Rose-Gille den Bundessprecher und Vorsitzenden der FIR, Dr. Ulrich Schneider, zu seinem Festvortrag „75 Jahre VVN – Rückblick und Ausblick“ begrüßen. Dr. Schneider ging ausführlich auf die Gründungsjahre der niedersächsischen VVN ein, die auch für die Gesamtorganisation wichtige Entwicklungen brachten. So hat beispielsweise das mutige und aufklärerische Auftreten von August Baumgarte 1959 den Verbotsprozess der damaligen CDU-Bundesregierung gegen den Bundesausschuss der VVN zu Fall gebracht.
Als politische Manifestation verabschiedete die Versammlung dann einen Aufruf, den erneuten Einzug der rassistischen AfD in den Landtag bei den Wahlen im Herbst zu verhindern – siehe niedersachsen.vvn-bda.de/arv/antiafd/. Die gute Stimmung auf der Veranstaltung wurde danach mit einem Gruppenfoto vor der Jugendherberge festgehalten.
Ein weiterer Höhepunkt der Feier war dann das Konzert des Duos „Quijote“ aus Chemnitz. Die Künstler sind u.a. bekannt dafür, dass sie Lieder von Mikis Theodorakis in deutscher Sprache zu Gehör bringen. An diesem Nachmittag zeigten sie dann, dass sie mit Gesang, Klavier und Querflöte auch selbstkomponierte Lieder und Texte parat haben, die mitreißen und unter die Haut gehen – ein gelungenerer Abschluss der Jubiläumsfeier.
Für Pfingstsamstag hatten die Friedensinitiative Völksen, DIE LINKE – Regionsverband Südwest, die VVN – BdA Hannover und der Naturfreunde – Landesverband Niedersachsen zur traditionellen „Pfingstwanderung für den Frieden“ von Völksen nach Springe (Deister) eingeladen.
Rund 30 Friedensfreund*innen trafen sich dazu am Bahnhof Völksen und machten sich bei strahlendem Sonnenschein auf den knapp 8 km langen Marsch durch kleine Ortschaften und Wald und Feld (siehe Foto). Interessierte Anwohner wurden von der Friedensinitiative Völksen mit Flyern über den Grund der kleinen Demo informiert.
Gegen 12 Uhr trafen die Wander*innen auf dem Marktplatz Springe ein, wo vor einem großen Transparent der VVN-BdA Hannover „Die Waffen nieder! Stoppt den Krieg! Abrüstung jetzt!“ die Abschlusskundgebung stattfand. Unter der Moderation von Andreas Nolte hielten Charly Braun für die Friedensinitiative Lüneburger Heide und Axel Seng für die Friedensinitiative Völksen die Abschlussbeiträge.
Für gute Stimmung und interessiertes Zuhören einiger Einheimischer sorgte nicht zuletzt Harmut Rahmer mit Gitarre und Gesang. Die VVN-BdA-Landessprecherin Inge Scharna hielt ein Grußwort für die Landesorganisation. „Auch wenn dieser Friedensmarsch, anders als der große Ostermarsch in Hannover, von relativ wenigen Menschen getragen wird, hat er einen besonderen Charakter: Menschen aus der Region Hildesheim, Hannover, Wolfsburg wandern über Dörfer, verteilen dort Flugblätter und knüpfen untereinander neue Kontakte, die später bei größeren Aktionen wieder aufgegriffen werden können. Wir wünschen uns, dass wir eines Tages ein großes Friedensfest feiern können, wenn es einmal keinen Krieg mehr gibt.“
Die Rede von Charly Braun kann unten nachgelesen werden.
Rede H-D Charly Braun
– „Gewerkschaftliche Initiative für aktive Friedenspolitik und Militär- und Rüstungskonversion in Niedersachsen“ und „Friedensaktion Lüneburger Heide“
Rede nach der „Pfingstwanderung für den Frieden“ von Völksen nach Springe, Sa. 4.6.2022 in Springe, Am Markt
– es gilt das gesprochene Wort –
Liebe Friedensfreunde und KriegsgegnerInnen, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Vielen Dank an Frank Bsirske und alle im Bundestag – auch aus Regierungsfraktionen – die gestern gegen die asoziale 100 Mrd.-Aufrüstung gestimmt haben.
Vielen Dank Axel und Andreas und allen anderen, die die heutige Friedenswanderung, der „Zeitenwende“ zum Trotz, organisiert haben. Das steckt zu antimilitaristischen Wanderungen auch andernorts an, schrieb mir eine Kollegin aus OHZ, die uns alle grüßen lässt.
Ich heiße Charly Braun, bin DGB-Kreisvorsitzender in der Heide und im ver.di-Bezirksvorstand (mit Axel zusammen). Aber ich kann hier nicht für den DGB sprechen, weil einige sog. „Chemie-Funktionäre“ i.A. von Rheinmetall-Betriebsräten ansonsten umlagefinanzierte Veranstaltungen wie den 1.MAI bei uns nicht mehr unterstützen. Meine DGB-KV-KollegInnen nennen das „Erpressung“. Ich hatte mehrfach vor Rheinmetall in Unterlüß laut hörbare Konversionsforderungen gestellt.
Darum spreche ich hier für die „Friedensaktion Lüneburger Heide“ und die „Gewerkschaftliche Initiative für aktive Friedenspolitik und Militär- und Rüstungskonversion in Niedersachsen“. Schwerer Name, schwere Aufgabe.
Ich will euch vor allem aus Deutschlands am stärksten militarisierter Region berichten. Ich nehme mir zuvor heraus, nicht zum derzeitigen Krieg, zu gegensätzlichen Interessen und auch nicht zu unseren West-Werte-beschwörenden Ober-KriegerInnen zu schweigen – auch wenn ich deshalb alldeutsch mit Meinungsausgrenzung zu bestrafen bin.
Der seit einigen Jahren hierzulande extrem zunehmende mediale selbstgemachte Einheits-Populismus trägt Riesenfrüchte, gegen die Springers BiLD von 1968 Peanuts sind. E.A Rauters Buch mit dem Titel: „Wie eine Meinung in einem Kopf entsteht“ wird perfekt massenhaft angewendet – nur mit entgegen_gesetzem Ziel, nämlich „allen die einzige herrschende Meinung in die Köpfe zu trichtern, um Alle zu wehrhaft Kämpfenden gegen fremde östliche barbarische Werte zu erziehen“.
Kaiser Wilhelm sagte 1914, er kenne keine Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche.
Viele folgten ihm – bis eine Kugel sie erwischte. Naja, ich gebe zu, der Vergleich zur aktuellen Kriegslage hinkt. Aber hinkt auch der Vergleich der Meinungs- und Stimmungsmache? Was meint ihr?
Die Einladung zur heutigen Friedenswanderung habe ich weit verbreitet. Schnelle Reaktionen erhielt ich von 2, sonst sozial-kritischen Freunden. Der eine antwortet:
„Genau lieber Charly
Die Waffen nieder !!
Freie Fahrt für russische Panzer..!
Dann haben wir aber ein gutes Gewissen !!!“
Und der andere fordert:
„Jeder Artikel und jede Meinung, die nicht mit: „Russland (Putin) ist ein Kriegsverbrecher“ anfängt und endet, hat ein Problem mit der Realität.
(Die Auffassung, die Ukraine wäre mit schuldig am Überfall wurde ja schon mit dem Vergleich der vergewaltigten Frau belegt, die ja Mitschuld hat, weil sie sich falsch angezogen hat. An diesem Vergleich ist etwas dran aus meiner Sicht. …….. (hier habe ich seinen Text um einen längeren Absatz gekürzt.)
Ich für meinen Teil bin dankbar, dass die Grünen zu großen Teilen die Realität nicht verkennen und nicht wie große Teile der Linken aus der selbst gebauten Falle, dass Russland ein Freund ist, nicht herauskommen und damit schön das Hufeisen zur AFD und den Querdenkern der letzten Jahre schließen.
Ich werde weiterhin für Frieden eintreten, allerdings nicht um jeden Preis und so, dass den Aggressoren freie Bahn gelassen wird. Verteidigungsbündnisse sind, wie wir sehen, leider unverzichtbar.“ Zitat-Ende.
An der folgenden mail-Debatte beteiligten sich Etliche, aber niemand vermochte die beiden Zitierten zu bewegen, über die tödlichen Folgen ihrer Haltungen nachzudenken.
Zurecht verurteilt die Friedensbewegung nahezu vollständig Rußlands Angriff auf die Ukraine. Der Militärhistoriker Prof. Wolfram Wette, u.a. aktiv im Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“ erklärt in der KONTEX-Wochenzeitung vom 16.3.22:
„Im aktuellen Krieg in der Ukraine ist die Kriegsschuldfrage zunächst einmal klar: Rußland hat, aus welchen Gründen auch immer, das Land überfallen. Aber alle anderen Probleme, die damit zusammenhängen, scheinen aktuell wenig interessant zu sein. Es drängt sich der Eindruck auf, als falle die lange Vorgeschichte von Putins Aggression der offensichtlichen Kriegsschuld Putins zum Opfer. Eine wirkliche Analyse der Kriegsursachen gibt es zZ nicht.“
Dazu nennt der „Kriegspräventions-Forscher als erstes, die Rolle der USA nach der Auflösung des Warschauer Pakts und die nicht eingehaltene West-Zusage „Keine NATO-Osterweiterung“. Politiker und andere, die nicht in Verdacht stehen, pazifistisch, Links oder Putin-Kumpel zu sein, lehnen Aufrüstung der Ukraine und Krieg bis zum Sieg über Rußland ab. Wer Frieden will, müsse auch die Sicherheitsinteressen Rußlands berücksichtigen. Krieg mit mehr Krieg zu begegnen, könne atomaren Weltbrand auslösen. – so Wolfram Wette.
Es gibt PolitikerInnen und andere, die solche und ähnliche Empfehlungen geben. Darunter Hamburgs ehem. OB Klaus von Donanyi, der langjährige US-Außenpolitiker Henry Kissinger, Schauspieler Rolf Becker, Merkels ehem. Militärberater Brigadegeneral a. D. Erich Vad, die vielen prominenten Unterzeichnen des EMMA-Briefes an den Kanzler u.a.m..
Wer den mainstream ablehnt, die/ der wird kaum noch in Talk-shows eingeladen. Die Meinungseinheit darf nicht sabotiert werden.
Prof. Wolfram Wette beklagt aktuell die Militarisierung in den Köpfen. Zu des Kanzlers 100 Mrd.- “Zeitenwende“ am 27.2.2022 sagt der Militärhistoriker:
„das wirkt wie ein Signal, dass die Devise jetzt nicht mehr Frieden heißt, sondern Vorbereitung auf kriegerische Auseinandersetzungen. Und immer wo aufgerüstet wird, entstehen Feindbilder – und frohlocken die Vertreter des militärisch-industriellen Komplexes. Da werden Diplomaten weniger wichtig – und Friedensbemühungen eher belächelt als bestärkt. Man geht einen hochgefährlichen Weg in militärische Eskalationsspiralen hinein.“
Die olivgrüne Baerbock ist da von ganz anderem Kaliber. Die Möchtegern-Kriegsherrin will den Krieg gewinnen, will den Sieg des westlichen Kapitalismus über den östlichen. Zu dumm, dass ihre Panzer statt mit Sonnenenergie immer noch mit russischem Öl im Tank fahren. Sie will Rußland „ruinieren“. Nun aber beklagt die Militaristin erstmal die „Kriegsmüdigkeit“ im Westen.
………………….
Wenn ihr mich fragt, warum ich soviel die deutsche Regierung kritisiere, dann sage ich euch: unser Einfluss auf Regierende in Rußland, Ukraine, USA ist gering. Wir können deutlich mehr Einfluss ausüben auf die deutsche Regierung und ihr Handeln in ihren Bündnissen.
Während 100 Mrd.-Bankdarlehen in weltweite Militäreinsätze, Krieg und Zerstörung gesteckt werden, blutet das Gesundheitswesen aus. Auch nach 2 Jahren Pandemie-Erfahrung läuft das Programm der Klinikschließungen weiter. Keinen Gedanken verschwendet die Bundesregierung darauf, Klinikleistungen wieder kostendeckend zu finanzieren.
Explodierende Preise für Lebensmittel und Energie, Reallohnverluste, unsichere bis prekäre Jobs – das ist ab jetzt unsere Zukunft.
Mindestlohn, Energiekostenzuschuß und andere Almosen halten sozialen Niedergang nicht auf.
Die Wende zum homeoffice macht auch nichts besser, da manche Staatslenkende ganz offen fordern, für die „Freiheit zu frieren“. Kriegswirtschaftsminister Habeck befürchtet denn auch, dass die derart betroffenen Massen das nicht hinnehmen, wenns um Brot oder Kanonen geht. Die aggressivsten Kräfte des Kapitals haben in Deutschland das Zepter übernommen. Dazu gehört Rheinmetall. Dessen Börsenkurs stieg von Februar bis Mai 2022 um satte 138%.
…
JA, und wo Rheinmetall schießt, da bleibt kein Stein und Bein aufeinander. Rrruuummss Rruuummss Rruuummms. Der Tod ist seit 123 Jahren ein Meister aus Deutschland und Unterlüß.
Ihr kennt das geflügelte Wort „Krieg macht Flucht!“ – dazu leistet auch Rheinmetall schon sehr lange seinen Beitrag.
Zum Ausgleich bot der Konzern Geflüchteten Ausbildungs- und Praktikumsplätze an (sh. Cellesche Zeitung 25.9.2015). Bin gespannt, wer jetzt wohl beim großen Rüstungsauftrag mit anpacken darf ?
Ich aber sage euch:
Besser wäre, diese Heuchler würden ihre Waffenexporte einstellen!!
Wer Waffenexporte verdoppelt hat, sollte in der Flüchtlingsdebatte besser das Maul halten !!
Können die RheinmetallerInnen eigentlich auch nützliche Güter herstellen?
Ja, Rheinmetall hat auch eine profitable Automobilsparte. Rheinmetall hat nach den Weltkriegen zivile Produkte profitabel hergestellt. Es geht also.
Die meist hochqualifizierten Rheinmetall-Beschäftigten könnten heute High-Tech-Geräte fürs Gesundheitswesen und erneuerbare Energien produzieren – wenn die Firma denn will.
Aber an Mordinstrumenten lässt sich besser verdienen, das wird auch offen zugegeben.
Hier in der Heide dreht sich viel um Panzer. Rheinmetall in Unterlüß produziert die Mordfahrzeuge, die Panzertruppenschule im größten Bundeswehr-Heeresstandort Munster ist die Fahrschule, Europas größter Truppenübungsplatz zwischen Bergen und Bad Fallingbostel ist Kriegs-Trainingsplatz und ausgediente Exemplare sind nach Kampfeinsätzen irgendwo in der Welt im Panzermuseum Munster zu bewundern.
Wir haben in den Landkreisen Celle und Heidekreis selbstverständlich noch viele weitere militärische Einrichtungen. Und weil wir die größte derartige Konzentration Deutschlands haben, sind unsere MdB’s Henning Otte CDU und Lars Klingbeil SPD-Chef Mitglied im sog. Verteidigungsausschuss des Bundestages.
Wo viel Militär ist, gibts auch Widerstand!!
Auf unsere lokale gewerkschaftliche Initiative hin, haben ver.di-Bundeskongress und DGB-Konferenz Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt gleich-lautende Forderungen an die Bundesregierung beschlossen. Wir verlangen für Europas größten TrÜbPlatz die Finanzierung einer neuen Wirtschaftsstruktur und die muss sozial, ökologisch und nicht-militärisch sein.
Mit der Bürgerinitiative haben wir ein umsetzbares Konversionsprogramm entwickelt. Wir wollen daraus ein UNESCO-Biosphärengebiet machen. Das schafft tausende zivile Arbeitsplätze. Tourismus und ökologische Landwirtschaft sind ohnehin besser für die Gesundheit. Ja, für die Gesundheit der Menschen in Afrin, Mali, Ukraine und in der Heide und natürlich auch in Völksen und Springe.
Unsere Gewerkschaftsparole heißt denn auch:
„Abrüstung JA – arbeitslos NEIN !“
Wir fordern für die Menschen in den wenigen weiterhin bewohnten Dörfern des TrÜbPlatz (ja da wirklich Menschen!) endlich die Einführung ganz normaler kommunaler Rechte, um sich gegen Häuserabriss der BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) und Ausweitung des Militärs wehren zu können. Die Dörfer werden seit 1936 durch einen zentral-staatlichen Gouverneur verwaltet. Bürgermeister und Gemeinderat gibts nicht.
Im Jahr 2020 bekamen wir direkt aus USA eine große Invasion von zig-tausenden Kriegern mit großen Mordmaschinen auf „unseren“ TrÜbPlatz. Sie sollten hier tüchtig rumballern, ehe sie ihr provokantes Großmanöver DEFENDER EUROPE2020 direkt vor Rußlands Grenze fortsetzen. Corona ließ die Kriegsspiele frühzeitig einfrieren. Da das Großmanöver ja regelmäßig bei uns wieder stattfinden soll, haben wir viele Male gegen diese US- und NATO-Provokation vor und auf dem TrÜbPlatz protestiert.
Hier wird auch Häuserkampf trainiert, auf Schießbahnen nahe der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen laut geknallt und unsere Gedenkfeiern auf den 3 sowjetischen Kriegsgefangenen-Friedhöfen, werden aus sog. Sicherheitsgründen auf den Zufahrtswegen mit Rede- und Fahnenverbot belegt. Militär und Demokratie passt eben nicht zusammen!!
Mit Frank Bsirske und vielen anderen bin ich für ein 100 Mrd.-Sondervermögen für Pflege, Bildung, soziale Sicherung und erneuerbare Energien.
Unser ver.di-OV-Heidekreis gehörte am 17.3.22 zu den ersten, die einen solchen Antrag beschlossen haben. In der Pflege gibts schon praktische Initiativen das durchzusetzen.
Healthcare not Warfare!
Ich mach mal Schluß, und habe für euch noch 2 Infos aus unserem Friedenskampf. Den beschlossenen ver.di-Antrag und den flyer der Initiative Biosphärengebiet.
Habt keine Angst, eure Friedensmeinung laut zu sagen!
Wir sind fürs Soziale fix, für die Rüstung kriegen die nix!