Wolfsburg: Jugend feiert mit VVN-BdA den „feministischen Kampftag“

15. März 2023

Auch in diesem Jahr hatte in Wolfsburg anlässlich des Frauentags am 8. März ein Jugendbündnis um die SJD Die Falken wieder zu einer Aktion in der Innenstadt in der Porschestraße eingeladen. „Die Ungleichbehandlung und Bezahlung von Frauen in unserer Gesellschaft ist leider immer noch Realität“ heißt es in ihrem Aufruf.

Vor gut 20 überwiegend jungen Menschen prangerten die Rednerinnen unhaltbare Zustände an, die auch von Sexismus, Gewalt gegen Frauen und Rassismus geprägt sind.

Auch die VVN-BdA Wolfsburg war wieder zu einem Redebeitrag eingeladen worden. Die Wolfsburger VVN-BdA-Vorsitzende Mechthild Hartung betonte in ihrem Beitrag, dass sich der Sozialabbau auch unter der „Ampel-Koalition“ verheerend gerade gegen Frauen auswirkt. Sie enthüllte während ihrer Rede die Tonplastik der ehemaligen Jobcenter-Beschäftigten Inge Hannemann, deren Porträt auf einem Sockel Szenen aus ihrem Leben zeigt (siehe Foto unten). Hannemann hatte sich geweigert, die Hartz IV-Repressalien gegen ihre „Kundinnen“ umzusetzen und war deswegen selber dem Druck der Behörde ausgesetzt, der sie letztlich aus ihrem Beschäftigungsverhältnis trieb. Hannemann sei deshalb ein heutiges Beispiel für die im Aufruf des Bündnisses angeprangerte Benachteiligung von Frauen im real-existierenden Kapitalismus in Deutschland, so Hartung.

Diese Rede mit bildlicher Vermittlung machte auf die jungen Antifaschist:innen sichtbaren Eindruck. „Wenn der Gemeinschaftskundeunterricht in der Schule so aussähe, würde die Hälfte nicht pennen“, so der anerkennende Kommentar einer jungen Aktivistin.

Bereits am Vormittag des 8. März hatte ein Bündnis um das Wolfsburger „Frauenzimmer“ in historischer Bekleidung in der Innenstadt Rosen an Passantinnen verteilt. Mechthild Hartung erinnerte als Clara Zetkin an die Schöpferin des „Internationalen Frauentages“ vor mehr als hundert Jahren (siehe Foto oben). In zahlreichen Gesprächen wies sie als „Clara“ daraufhin, dass der Kampf um Frauenrechte und für Frieden weiterhin sehr aktuell ist, woraus sich intensive Gespräche mit vielen Frauen entwickelten.