16. April: Ostermarsch in Wolfsburg

13. April 2022

Nach zweijähriger, coronabedingter Pause ruft der DGB-Stadtverband in diesem Jahr wieder gemeinsam mit der VVN-BdA zum Ostermarsch in Wolfsburg auf unter dem diesjährigen Motto:

Krieg darf niemals Mittel der Politik sein!

Ostersamstag, 16. April, 11.00 Uhr

ab Gewerkschaftshaus, Siegfried-Ehlers-Str. 2

Eröffnung: Semi Gritli (Stellv. Vorsitzender DGB-Stadtverband)

Aktionspunkte: 11.20 Uhr Sara-Frenkel-Platz, 12.00 Uhr Hugo-Bork-Platz

Rednerinnen und Redner:

• Mechthild Hartung (VVN-BdA Wolfsburg)

• Flavio Benites (IG Metall Wolfsburg)

• Christian Berndt (Superintendent (Wolfsburg-Wittingen)

• Paul Marginean (JAV Neuland)

• Flavio Benites (IG Metall Wolfsburg)

• Michael Kleber (DGB-Region SON)

• Bastian Zimmermann (DGB Stadtverband)

Im Anschluss demonstrieren wir zurück zum Gewerkschaftshaus und beenden den Ostermarsch bei Getränken und Imbiss mit Gesprächen im Innenhof.

Dort wird auch der Fries mit quadratischen Friedens-Tontafeln weitergeführt. Seit 2014 werden sie als Dokumentation stattgefundener Ostermärsche an Betonquadern angebracht.

Ostermarsch in Wolfsburg 2019

Erinnerung wachhalten. Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit

5. April 2022


Protest vor dem Einkaufszentrum (7.4.20). Foto: Roland Hermstein

Trotz Protesten hat die städtische Baugesellschaft Neuland den Bau eines Einkaufszentrums am Standort des ehemaligen KZ Laagberg durchgezogen.

Nach anhaltenden Auseinandersetzungen mit der Zivilgesellschaft hatte die Stadt Wolfsburg als Kompromiss im Sommer 2017 den Bau eines „Lern- und Gedenkortes“ in der Nähe des KZ-Standortes beschlossen, der dann zwischen Tankstelle und Lidlmarkt liegen wird (wir berichteten mehrmals). Dessen Realisierung scheint sich aber nun wegen der drastischen Verschlechterung der städtischen Finanzen (VW-Abgasbetrug, Corona-Einbußen) in unbestimmte Zukunft zu verschieben.

Die VVN-BdA Wolfsburg wird in ihren Forderungen nach Realisierung dieses „Lern- und Gedenkortes“ nicht nachlassen und mit geeigneten Aktionen nachhelfen. So wurde bereits am 7.4.20 vor dem Einkaufszentrum daran erinnert, dass genau vor 75 Jahren von hier aus der Todesmarsch begann, der hunderten noch lebenden KZ-Häftlingen kurz vor Kriegsende einen qualvollen Tod brachte.

„Wir werden mit Bündnispartnern auch durchzusetzen versuchen, dass vor dem Einkaufszentrum eine Stolperschwelle an die Geschichte erinnert,“ so Alfred Hartung vom KV Wolfsburg. Vom Fortgang dieses Kampfes um die Erinnerung werden wir kontinuierlich berichten. MH

Foto: Mecki Hartung

Jugend feiert mit VVN-BdA den „feministischen Kampftag“

10. März 2022


Die Tonplastik beeindruckte die junge Antifaschist*innen. Foto: Hartung

Am Nachmittag des 8. März hatte ein Bündnis aus den Wolfsburger Jugendorganisationen der Jusos, der Linksjugend Solid und der Grünen Jugend zu einer Aktion unter dem Glasdach in der Porschestraße eingeladen. „Die Ungleichbehandlung und Bezahlung von Frauen in unserer Gesellschaft ist leider immer noch Realität“ heißt es in ihrem Aufruf.

Vor gut 20 überwiegend jungen Menschen prangerten die Rednerinnen unhaltbare Zustände an, die auch von Sexismus, Gewalt gegen Frauen und Rassismus geprägt sind.

Die VVN-BdA Wolfsburg war zu einem Redebeitrag eingeladen worden (siehe Foto). Die Wolfsburger VVN-BdA-Vorsitzende Mechthild Hartung berichtete über den leider oft zu wenig gewürdigten Widerstand von Frauen gegen den Faschismus in Deutschland und Europa. Sie enthüllte während ihrer Rede die Tonplastik der jungen Kommunistin Grete Walter, deren Porträt auf einem Sockel mit Szenen aus ihrem kurzen Leben steht (siehe Foto). Grete war schon mit 22 Jahren wegen ihres Widerstandes in Berliner Gestapohaft gefoltert worden und hatte sich 1935 in einer Folterpause aus dem Fenster gestürzt, um keine Genoss*innen zu verraten. Diese Rede mit bildlicher Geschichtsvermittlung machte jungen Antifaschist*innen sichtbar Eindruck.

Die VVN-BdA beteiligte sich am internationalen Kampftag der Frauenbewegung. Foto: Hartung
Mechthild Hartung von der VVN-BdA bei ihrer Rede. Foto: Alfred Hartung

Gifhorn: Corona-Leugner weiterhin aktiv – der Widerstand auch

2. März 2022

Protest gegen Corona-Leugner. Foto: M. Hartung

Für Samstag, den 26.2., hatte die niedersächsische Coronaleugner-Szene ins beschauliche Gifhorn eingeladen. Nach Schätzungen des NDR (siehe Link unten) rotteten sich 2500 Anhänger vor dem Gifhorner Schloss zusammen, um ihre obskuren Theorien zu verbreiten. Auch die rechte Szene war vertreten.

Aber auch der Protest war da: Aufgerufen vom Gifhorner Bündnis „Bunt statt Braun“ trafen sich unter dem Motto „Gifhorn lässt sich nicht den Aluhut aufsetzen“ ca. 300 BürgerInnen vormittags auf dem zentralen Schillerplatz, die VVN-BdA mitten dabei. Und auch die von der Polizei abgeschirmte Zusammenrottung nachmittags vor dem Schloss, wurde mit Protest begleitet. Das Bündnis hatte zu einer lautstarken „Aluhutsafari“ aufgerufen.

Zwar konnte die Coronaleugner-Zusammenrottung nicht verhindert werden, aber der Widerstand dagegen hält an und sollte gerne auch in der „Provinz“ noch stärker werden. A. Hartung

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Corona-kompakt-Mehrere-Demos-in-Gifhorn,hallonds71634.html

Friedensaktion in Wolfsburg: Junge Liberale lassen VVN-BdA nicht sprechen

26. Februar 2022

Protest gegen den Einmarsch in der Ukraine. Foto: Alfred Hartung

Für Freitag, den 25.2., hatten die Wolfsburger Jugendverbände Grüne Jugend, Jusos und Junge Liberale (JuLis) zu einer Protestaktion gegen den Einmarsch russischer Truppen vor das Rathaus eingeladen. Entsprechend der Aufforderung durch die VVN-BdA-Bundesorganisation, sich an Friedensaktionen zu beteiligen, nahm auch die Wolfsburger VVN-BdA daran teil (Foto).

Wie in der Einladung der Jugendverbände aufgefordert, hatte auch die VVN-BdA Wolfsburg einen Redebeitrag durch ihre Sprecherin M. Hartung angemeldet. Dieser Redebeitrag war aber von den JuLis nicht gewünscht und konnte deswegen nicht gehalten werden – sehr liberal die JuLis.

Reaktion eines Juso-Mitglieds: „Nächstes Mal organisieren wir das mit der Grünen Jugend, den Falken und der Linksjugend – und dann kommst Du zu Wort!“

Der nicht gehaltene Beitrag kann nachfolgend gelesen werden. Text: Alfred Hartung

Redemanuskript von M. Hartung

ANREDE

ich spreche für die VVN-BdA, die älteste und größte antifaschistische Organisation, die 1947 gegründet wurde und 1949 schon mit diesem Logo zum Frieden mahnte. Es drohte unter Adenauer die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik.

Mit Reiner Braun und Willi van Ooyen fordern wir:

Die Waffen nieder – nein zum Krieg!

Wir verurteilen die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung. Die Mitschuld des Westens besonders der USA und der NATO rechtfertigen keinesfalls diese militärische Aggression.

Krieg ist kein Mittel zum Lösen von Konflikten und ist auch keine Lösung, wie z.B. Afghanistan zeigt.

Die Bombardierungen müssen sofort gestoppt werden. Notwendig ist ein umfassender Waffenstillstand, der Rückzug aller Truppen und ein Zurück an den Verhandlungstisch.

Politische Reaktionen des Westens sollten auf die Wiederaufnahme von Gesprächen gerichtet sein, weiteren Hass und Konfrontation vermeiden und nicht die Bevölkerung Russlands treffen. Deswegen lehnen wir Sanktionen ab.

Ich zitiere aus der Erklärung der VVN-BdA vom 24.2.:

„Einen langfristigen Frieden in Europa wird es nur geben, wenn Großmachtstreben, Nationalismus, Chauvinismus und Autoritarismus in allen Ländern überwunden werden. Wirtschaftliche Kooperation und kultureller Austausch auf Augenhöhe zwischen großen und kleinen Staaten können die Wunden der Geschichte heilen. Deutschland als Nachfolgestaat des NS-Regimes trägt dafür eine besonders große Verantwortung. Die Waffen nieder!“ Zitat Ende.

Es gibt keine militärische, sondern nur eine politische Lösung auf der Basis der Prinzipien der gemeinsamen Sicherheit.

NEIN! Zu immer größeren Rüstungsausgaben!

Für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit!

Es gibt keine vernünftige Alternative zu Dialog und Kooperation.

Die Waffen nieder! – NEIN zum Krieg!

27. Januar 2022 in Wolfsburg: „Die Erinnerung an die Verbrechen darf nicht enden“

28. Januar 2022

Foto: André Brandes, flash mob auf der „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“, Wolfsburg Werderstraße

Auch an diesem 27. Januar haben bei einer Mahnwache auf der „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“ an der Werderstraße die Wolfsburger Gruppen SJD Die Falken, die Jusos , die solid Jugend und die VVN-BdA gemeinsam an die Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee erinnert. Hier sind 476 Opfer des Naziterrors in der damaligen „KdF“-Stadt begraben. Trotz widrigster Wetterbedingungen waren ca 20 Menschen erschienen. Mehr waren durch die Corona-Auflagen nicht zugelassen.

Mechthild Hartung von der VVN-BdA erinnerte daran, dass noch im Sommer 1944 VW-Werksleiter Porsche bei SS-Reichsleiter Himmler ungarische Jüdinnen und Juden zur Fronarbeit anforderte. Daher galt ein besonderes Gedenken in diesem Jahr an den drei Gräbern den ungarischen Jüdinnen, die im KZ unter der Halle 1 des VW-Werkes gestorben sind. Eine Lesung aus dem schon 1986 von Klaus-Jörg Siegfried veröffentlichten Buch „Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit im VW-Werk 1939-1945“ machte deren schreckliches Leben und Sterben nur wenige Monate vor der Befreiung von Auschwitz deutlich. Wo die weiteren jüdischen Todesopfer begraben sind, ist den Veranstaltern unbekannt.

„Die Erinnerung an die Verbrechen in Auschwitz, aber auch hier darf nicht enden und muss die heutige Generation zur Wachsamkeit gegen alle Tendenzen mahnen, die zu Auschwitz geführt haben. Rassistische und antisemitische Übergriffe bis zu Mordanschlägen und Morden empören uns zutiefst“, so Hartung in ihrem Redebeitrag. Auch die Versuche rechter Gruppen, bei den sog. Corona-Protesten Vergleiche mit der Verfolgung von Antifaschist*innen im Nazi-Reich anzustellen, seien geradezu widerlich. Vor diesem Hintergrund sei auch die Kriminalisierung antifaschistischer Arbeit, wie es im Koalitionspapier der Ampelparteien anklingt, in Gänze zurück zu weisen.

Der Redner der Jusos machte bekannt, dass er und die Wolfsburger VVN-Vorsitzende M. Hartung kürzlich von aggressiven Teilnehmern des letzten „Montagsspaziergangs“ massiv bedroht worden seien, als sie nach der Menschenkette (zum Gedenken an die Corona-Toten) die Veranstaltung verlassen wollten. „Aber wir lassen uns von diesen Schwurblern nicht einschüchtern und werden weiter gemeinsam an einem Strang ziehen, um unsere Demokratie vor der Gefahr von Rechts zu schützen. Das hat für uns höchste Priorität.“

Drei Antifaschist*innen trugen zum Abschluss das auf Jiddisch gesungene Lied „Still“ vor, das vom Widerstand jüdischer Partisan*innen in der besetzten UdSSR handelt. So endete diese – trotz Pandemieauflagen organisierte – gelungene Mahn- und Gedenkveranstaltung würdig. Auch an der Stelle des ehemaligen „KZ Laagberg“ wurde die Erinnerungsstele anschließend in das Gedenken einbezogen. AH

Foto: Julia Hartung
Foto: Julia Hartung

In zwei Stunden werde ich erschossen sein. …“

16. Januar 2022

Diese Worte schrieb der Belgier Arnould van de Walle am 16. Juni 1944 in einem Abschiedsbrief an seine Familie. Die Informationsstele mit seinem Foto wurde mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung und Medienpräsenz am 13.1.2022 an der NS-Gedenkstätte Buchhorst-Braunschweig enthüllt.

Sie erinnert an die Hinrichtungen von Deserteuren und Widerstandskämpfern in der NS-Zeit, die in der ehemaligen Schießanlage abseits im Wald statt fanden. Die Gedenkveranstaltung war nach einem Brandanschlag auf die Stele fünf Tage vor der geplanten Übergabe im Dezember auf Januar verschoben worden – wir berichteten am 13.12.21.

Die Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Frau Dr. Elke Gryglewski, betonte in ihrer Ansprache die Bedeutung solcher Erinnerungsstätten. Sie zeigten, dass der Terror der Nazis nicht ausschließlich in den großen Lagern stattfand, sondern überall im Land sichtbar war. Und das die meisten Deutschen leider weggeschaut oder sogar mitgemacht hätten. Sie dankte der Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, Martina Staats, für diese schnelle „Antwort“ auf den Anschlag. In der JVA Wolfenbüttel waren viele der in Buchhorst-Braunschweig Ermordeten zuvor eingekerkert.

Auch der niedersächsische Kultusminister Hendrik Tonne führte in seiner Rede aus, dass gerade der Brandanschlag die Notwendigkeit solcher Gedenkstätten deutlich mache. Das reaktionäre Gedankengut zeige sich damit gerade jetzt wieder erschreckend deutlich.

Für die VVN-BdA Niedersachsen legten die Sprecher*innen Mechthild Hartung und Michael Rose-Gille ein Gebinde nieder. Auch die Braunschweiger Gruppe des Motorrad-Clubs „Kuhle Wampe“ bezeugte ihre Verbundenheit mit den ermordeten Deserteuren und Widerstandskämpfern durch ein Blumengesteck. AH

Weitere Informationen hier:

https://www.der-loewe.info/neue-erinnerungsstele-fuer-ns-opfer-angezuendet
https://www.der-loewe.info/erinnerungsstele-fuer-ns-opfer-enthuellt

Fotos: M. Hartung

AfD in Braunschweig: Nicht willkommen!

12. Januar 2022

Zum wiederholten Male haben sich Reaktionäre und Neonazis Braunschweig als Aktionsfeld ausgesucht.

Nach der Nazi-Kleinstpartei „Die Rechte“ kurz vor Weihnachten, wollte diesmal am 8.1. die AfD ihre reaktionäre Ideologie den Braunschweiger*innen mit einem „Marsch für die Freiheit“ nahebringen. Sie schmeißt sich dabei an die sog. Montagsspaziergänge heran und redet von einer „Corona-Diktatur“.

„Dass die AfD in diesem rechten Umfeld nach neuen Wähler*innen sucht, überrascht nicht“, wird dazu der Sprecher des Braunschweiger Bündnis gegen Rechts, Sebastian Wertmüller, in einer Pressemitteilung zitiert.

In mehreren kämpferischen Redebeiträgen verschiedener Organisationen – z.b. „Seebrücke“, „Omas gegen Rechts“, „in progress“ und vom DGB-Region SüdOstNds – wurde immer wieder betont: „Sie werden in Braunschweig nicht durchkommen!“ Die Vertreterin der „Omas gegen Rechts“ war empört, dass die AfD „mit offen rechtsradikalen Parolen von so vielen gewählt wird, und dass diese Weidels und Höckes und Chrupallas mit Schlips und Anzug hinter und vor sich Schlägertrupps mit offen nationalsozialistischen Parolen versammeln.“

Die von der AfD angekündigten 500 „Freiheitsmarschierer“ kamen zur Freude der Demokrat*innen bei weitem nicht zusammen. Genau 56 Gestalten sammelten sich am Rande des Schlossplatzes, geschützt von einem mächtigen Polizeiaufgebot – mindestens 43 sichtbare Polizeimannschaftswagen wurden gezählt.

„Ohne die Polizei habt ihr keine Chance“ und „Ganz Braunschweig hasst die AfD!“ waren dazu die passenden Demorufe aus dem Antifa-Block. Die VVN-BdA e.V. wird weiterhin den Widerstand stärken. AH

Foto oben: Simona Faulhaber

Und wiederum sind etwa 400 Antifaschistinnen und Antifaschisten dem Aufruf des Bündnisses zum Protest auf dem Braunschweiger Schlossplatz gefolgt, darunter auch Mitglieder der VVN-BdA aus Braunschweig und Wolfsburg. Foto: M. Hartung

Selbst die Hand angelegt

6. Januar 2022

Selbst zu Pinsel und Farbe gegriffen: Mitglieder der VVN-BdA.

Als PR-Aktion zum neuen Motto „geschlossen-weltoffen“ des „Schulterschluss der Wolfsburger Demokrat*innen“ hatte das Bündnis im Herbst 2021 eine Hauswand am Stadteingang von Wolfsburg mit seinem neuen Logo versehen: Ein stilisiertes Herz, das zufällig in etwa die Grenzen
der Kommune Wolfsburg zeigt. Die Aktion wurde in Presse und Öffentlichkeit mit viel Wohlwollen aufgenommen.

Anfang Dezember war die Hauswand mit dem Schriftzug „NATIONAL“ beschmiert worden (siehe Foto oben). Die Täter/innen waren beim Sprayen wohl gestört worden. Auf jeden Fall ist aber ersichtlich, dass sie gegen das Motto „weltoffen“, das auf der Hauswand zu lesen war, anstinken wollten.

Die VVN-BdA Wolfsburg hat als Mitgliedsorganisation im „Schulterschluss“ sowohl städtische Stellen als auch die Sprecher des „Schulterschluss“ mehrmals gebeten, die Provokation entfernen zu lassen, was auch mehrmals zugesagt wurde. Als aber nichts geschah, haben Mitglieder der Wolfsburger VVN-BdA am Silvestertag beherzt zu Farbe und Rolle gegriffen (siehe Foto unten). „Schließlich wollen wir das Neue Jahr ordentlich und ‘beherzt‘ demokratisch beginnen. Alles muss eben selbst gemacht werden“, so eine Teilnehmerin.

Unter der Internetadresse wurde der Schriftzug „NATIONAL“ geschmiert.

Braunschweig: Rechte Hetze bleibt nicht unbeantwortet

22. Dezember 2021

Die VVN-BdA Braunschweig hatte mit einem offenen Brief den Oberbürgermeister und Magistrat der Stadt aufgefordert, den für 18.12. angekündigten, erneuten Aufmarsch der Nazi-Kleinstpartei „Die Rechte“ nicht zuzulassen – siehe unsere Meldung vom 13.12. Erfreulicherweise hatte dann das Braunschweiger Ordnungsamt den Marsch untersagt und ausschließlich eine stationäre Kundgebung der Nazis am Bahnhof erlaubt. Leider haben das VG und OVG Lüneburg das Verbot wieder gekippt und den Nazimarsch zugelassen.

Doch erneut blieb die rechte Hetze in Braunschweig nicht unbeantwortet. Mehr als 300 Antifaschist*innen protestierten lautstark mit Demonstration und Kundgebungen am Bahnhof und dem Nazi-Zielpunkt im westlichen Ringgebiet gegen die Faschisten.

Erfreulich war die starke Beteiligung von jungen Menschen – siehe Fotos. „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“, sagte dazu die VVN-Landessprecherin Mechthild Hartung. „Deswegen werden wir immer wieder da sein und uns den Nazis in den Weg stellen, auch wenn es kurz vor Weihnachten nicht immer ganz einfach ist. Ich finde es unerträglich, dass die Gerichte der begründeten Untersagung der Stadt Braunschweig nicht gefolgt sind. Mich erschreckt, dass sich die Nazi-Provokationen am Ende der Weimarer Republik mit gerichtlicher Duldung heute zu wiederholen scheinen“. MH

Foto: Hartung

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