Am Samstag, 02.03.2024, folgten rund 5000 – in der Spitze bis zu 7000 – Menschen dem Aufruf des Braunschweiger Bündnisses gegen Rechts unter dem Motto „Eine solidarische Stadt für eine solidarische Welt“. Das Bündnis schreibt in seiner auswertenden Pressemitteilung: „Gemeinsam setzten wir so ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen gegen rechte Bedrohungen und für einen antifaschistischen Grundkonsens“.
Unter den Demonstrierenden waren auch mehrere Mitglieder der VVN-BdA Braunschweig und Wolfsburg. Sie freuten sich, dass Klaus Burckhardt vom Bündnis gegen Rechts in seiner Rede betonte: „Eine solidarische Stadt misst sich nicht an Worten, sondern muss sich an Taten messen lassen. Nur wenn sich vulnerable Gruppen hier sicher fühlen, nur wenn der Schutz von Geflüchteten und Asylsuchenden gewährleistet ist, kann davon mit Fug und Recht gesprochen werden.“ Und weiter: „Gemeinsam setzen wir ein starkes zivilgesellschaftliches Zeichen gegen rechte Bedrohungen und für einen antifaschistischen Grundkonsens.“
Dazu gehört der Kampf gegen „Sozialabbau und Rentenklau“, wie die VVN-Mitglieder auf ihrem Transparent betonten – siehe Foto. „Denn der Sozialabbau und Rentenklau der Ampel-Regierung trifft genau die vulnerablen Gruppen am heftigsten und öffnet der Sozialdemagogie der AfD ein riesiges Scheunentor“, so Mechthild Hartung, die Vorsitzende der Wolfsburger VVN. „Darauf kann man gar nicht oft genug hinweisen.“ A. Hartung
Auf Einladung des Instituts für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS), der VVN-BdA und des Vereins „Erinnerung und Zukunft“ hat Jean-Michel Gaussot Ende Februar sein auf Deutsch erschienenes Buch „Ode an den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat. Bericht des Sohnes eines französischen Widerstandskämpfers“ in der Wolfsburger Stadtbibliothek vorgestellt.
Darin setzt er sich in einem fiktiven Zwiegespräch mit dem Schicksal seines Vaters auseinander, der bereits vor seiner Geburt nach Deutschland verschleppt wurde und dort nach monatelangem Leiden im KZ auf dem Laagberg auf dem Todesmarsch nach Wöbbelin im Mai 1945 starb (wolfsburg.vvn-bda.de/2024/01/02/buch-veroeffentlicht-ode-an-den-grossen-abwesenden).
Zuvor hatte Michel Gaussot sich den Ort des geplanten Lern- und Gedenkortes am Laagberg angesehen und sich anschließend bei einem Empfang bei OB Weilmann in das Gästebuch der Stadt eingetragen. Nach dem Empfang konnte er seinen Gastgebern erfreut berichten, dass der OB ihm den Baubeginn des Gedenkortes für 2025 zugesagt hatte.
Die abendliche Buchpräsentation vor gut 50 Teilnehmenden, darunter zahlreiche Jugendliche, begann mit der Lesung einiger Ausschnitte aus dem Buch durch Finn, der z.Zt. ein „FSJ Kultur“ im IZS absolviert. Herr Gaussot war von der Beteiligung junger Menschen sehr angetan. An die Lesung schloss sich eine Podiums-Diskussion des Gastes mit Frau Placenti-Grau, der Leiterin des IZS, an. Mit bewegenden Worten, teilweise auf Deutsch vorgetragen, schilderte Jean-Michel Gaussot, wie er erst nach dem Tod seiner Mutter in ihrem Nachlass auf Briefe ehemaliger Mithäftlinge seines Vaters stieß, in denen sie von ihren Erfahrungen als Deportierte und über ihre Mithäftlinge schreiben; er findet die alten Taschenkalender seiner Mutter, in denen sie in kurzen Notizen ihre Stimmungen, ihre Hoffnung und Verzweiflung festhält. Und er beschreibt das Aufwachsen des Sohnes mit dem „großen Unbekannten“.
Jean-Michel Gaussot hofft, dass die Auseinandersetzung mit dem Schicksal seines Vaters den Nachfolgegenerationen die Erinnerung an das auch hier in Wolfsburg begangene NS-Unrecht bewahren hilft. Die sich anschließende Diskussion mit dem Publikum zeigte, dass er mit seinem nun auf Deutsch vorliegenden Buch dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet hat. A. Hartung
Jean-Michel Gaussot, Ode an den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat. Bericht des Sohnes eines französischen Widerstandskämpfers (Texte zur Geschichte Wolfsburgs, Bd. 44). Hannover 2023; 204 S., 16 Abbildungen.
Ladenpreis: 13,00 Euro
Das Buch kann im Buchhandel oder im IZS käuflich erworben werden.
Etwa 500 WolfsburgerInnen sind am 2.2. dem Aufruf der Wolfsburger Falken gefolgt, gegen die rassistische und menschenverachtende Politik der AfD zu demonstrieren. In ihrem Aufruf forderten die Falken: „Weg mit der AfD. Keinen Fußbreit dem Faschismus! Gegen Rechtsruck und die Ideologie der AfD“. „Wir haben uns entschieden, auch in Wolfsburg ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und die Abschiebungsfantasien der AfD zu setzen. Wir möchten nicht, dass sich Geschichte wiederholt“, sagt Organisator Tim von den Falken und ergänzt: „Wir setzen uns für eine bunte Gesellschaft ein, in der alle friedlich miteinander leben können, ohne Hass und Hetze.“
Weitere Wolfsburger Jugendorganisationen wie Jusos und Grüne Jugend hatten sich dem Aufruf angeschlossen und erfreulich viele junge Menschen vor das Rathaus mobilisiert. Unter der gekonnten Moderation der Falken hörten sie bei nasskaltem und stürmischen Wetter weitere engagierte Redebeiträge. Dabei klang im Beitrag des jungen Grünen Vito Brullo durchaus auch Kritik an der Politik der Ampelregierung an. Konkret kritisierte er besonders die grüne Außenministerin Baerbock.
Die Falken hatten auch die Wolfsburger VVN-BdA um einen Redebeitrag gebeten. Beide Organisationen verbindet bereits seit längerer Zeit eine engagierte Antifa-Arbeit (vgl. z.B. wolfsburg.vvn-bda.de/2023/08/23/kaempferische-antifa-demo-in-wolfsburg).Das junge VVN-Mitglied Hetharini Kirishnarajah forderte in ihrer Rede ein AfD-Verbot – „jetzt und sofort. Die AfD ist keine Alternative für Deutschland, sondern ein Armutszeugnis. Wir müssen uns wehren und damit sofort anfangen, nicht erst, wenn Freiheitskampf als Landesverrat betitelt wird.“ Sie vermutete, dass sie und ihre Familie weit oben auf der „Remigrations“- besser „Deportationsliste“ der AfD stehen würden. „Aber das ist hier unsere Heimat. Ihr kriegt uns hier nicht weg“, rief sie unter großem Beifall aus. A. Hartung
Unten kann die Rede von Hetharini gelesen werden
Rede von Hetharini Kirishnarajah
Liebe Freundinnen und Freunde,
mein Name ist Hetharini Kirishnarajah. Ich spreche hier für die Wolfsburger Gruppe der VVN-BdA, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschistinnen und Antifaschisten. Wir freuen uns sehr, dass die Falken Wolfsburg zu dieser Kundgebung aufrufen. Wir fordern gemeinsam mit Euch:
AfD-Verbot jetzt!
Denn die AfD ist eine Gefahr für uns alle. Sie ist keine Alternative für Deutschland, sondern ein Armutszeugnis! Die VVN-BdA veröffentlichte Folgendes in einer aktuellen Pressemitteilung
„Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. …“
So hat der bekannte Dichter Erich Kästner seine Erkenntnisse formuliert. Mit Entsetzen fühlen sich die letzten überlebenden Verfolgten des Naziregimes an die letzten Jahre der Weimarer Republik erinnert. „Dass wir sowas nochmal erleben müssen, hätten wir nicht gedacht“, so formulieren es viele. Der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg der AfD beherrscht seit Jahren die Medien, während Höcke seine Ideologie überall wie Gift auslegt. Dagegen muss man auftreten und dagegen halten. Das kann nicht sein!
Die derzeitigen Massenproteste nach dem Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern und anderen extrem Rechten zu einem „Masterplan Remigration“, der eigentlich „Masterplan Deportation“ heißen müsste, kommen daher keinen Moment zu früh. Wie Ihr nicht nur aus meinem Namen entnehmen könnt, wäre ich mit meiner Familie von diesen AfD-Plänen mit als erste betroffen. Das ist jetzt aber hier meine Heimat! Uns bekommen die hier nicht weg, und ich danke Euch, dass Ihr uns dabei helft.
Ich verstehe die vielen guten Proteste, Demonstrationen und Kundgebungen der letzten Tage aber auch als Mahnung an die Politik, nicht weiter durch ihre Politik der Abschiebungen das zu tun, was sich die AfD wünscht – nämlich ein von uns Menschen mit Migrationshintergrund „gereinigtes“ Deutschland. Gerade erst konnte man sich hier im Rathaus hier Ausstellung „GRENZERFAHRUNGEN. Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ anschauen. Die Ausstellung zeigte mit eindrücklichen Fotos und Infos: Kein Mensch verlässt zum Spaß seine Heimat. Schon gar nicht, um eventuell hier Asylbewerberleistungen oder Bargeld zu erhalten!
Diese Kundgebungen und Demos im ganzen Land sind also super wichtig für ein weltoffenes, demokratisches und humanes Deutschland! Und deswegen freue ich mich, dass wir dazu auch hier in Wolfsburg einen kleinen Beitrag leisten. Und ich verspreche Euch: Ich, meine Familie und meine Freundinnen und Freunde mit migrantischem Hintergrund: wir lassen Euch mit diesen widerlichen Typen der AfD und ihren offenen oder auch heimlichen Sympathisanten nicht allein.
Wir stehen solidarisch zusammen! – Ich danke Euch.
(Interessante) Gespräche am Infostand am 24.Januar. Fotos: Mecki Hartung
Anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz hatte die Stadt Wolfsburg wieder für den 24.1. gemeinsam mit dem Internationalen Auschwitz Komitee (IAK) und dem „Wolfsburger Verein Erinnerung und Zukunft“ ins Kulturzentrum Hallenbad eingeladen. Im Foyer des „Hallenbad – Kultur am Schachtweg“ konnten Wolfsburger Initiativen über ihre Aktivitäten informieren.
Auch die VVN-BdA Wolfsburg war mit einem gut besuchten Infostand vertreten – siehe Foto. In den Mittelpunkt ihrer Information stellte sie die Forderung, dass der geplante Bau des Gedenk– und Lernorts KZ – Außenlager Laagberg sechs Jahre nach dem Ratsbeschluss dazu nun endlich begonnen werden müsse. Das hatte auch eine Delegation französischer Nachkommen der Häftlinge im Oktober letzten Jahres gefordert (siehe unter wolfsburg.vvn-bda.de/2023/11/05/pelerinage-zum-ehemaligen-kz-laagberg/). Dazu sagte Mecki Hartung, die Wolfsburger VVN-Vorsitzende: „Wir hoffen, dass der geplante Besuch von Jean-Michel Gaussot im Februar dafür noch einmal ein Ausrufezeichen setzen wird!“ Jean-Michel Gaussot ist der Sohn des KZ-Laagberg-Häftlings Jean Gaussot. Er konnte ihn nicht mehr kennen lernen. Nun will er in Wolfsburg sein in deutscher Übersetzung erschienenes Buch persönlich vorstellen, in dem er sich mit dem Schicksal seines Vaters auseinandersetzt (siehe wolfsburg.vvn-bda.de/2024/01/02/buch-veroeffentlicht-ode-an-den-grossen-abwesenden/).
Als damaliger Präsident der „Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN)“ hatte Jean-Michel Gaussot Anfang April 2018 auf Einladung der Wolfsburger VVN-BdA und des Vereins „Erinnerung und Zukunft“ schon einmal Wolfsburg besucht. Sein offener Brief hatte den Ratsbeschluss zur Errichtung des Gedenk – und Lernortes entscheidend mit angestoßen.
Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des IAK konnte gut 300 Gäste begrüßen. Auch OB Weilmann überbrachte zu Beginn ein Grußwort des Rates und versprach, dass mit der Umsetzung des Ratsbeschlusses zum Gedenk- und Lernort endlich in diesem Jahr begonnen werden solle. Dafür bekam er großen Applaus.
An die Grußworte schloss sich ein anspruchsvolles Programm auf der Bühne des Hallenbades an. Schülerinnen und Schüler verschiedener Wolfsburger Schulen berichteten von persönlichen Eindrücken beim Besuch des KZ Auschwitz und sagten, dass die derzeitigen Proteste gegen die rassistische Politik der AfD sie hoffnungsvoll stimmten. Gerade sie als junge Generation hätten dabei eine besondere Verantwortung dafür, dass sich solche Gräuel nicht wiederholen.
Am Auschwitz-Gedenktag selbst, dem 27. Januar, wurde dann auch auf der „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“ in der Werderstraße an die Nazi-Verbrechen in Auschwitz, aber auch in der ehemaligen “Stadt des KdF-Wagens“ erinnert. Auf der Gedenkstätte sind mehr als 470 Opfer v.a. aus Polen und der Sowjetunion begraben, die an den Folgen der Zwangsarbeit im damaligen Volkswagenwerk starben, darunter mehr als 150 Kleinkinder und Babys. Über 50 Bürger*innen nahmen teil, darunter eine große Gruppe Schüler*innen der Gesamtschule Westhagen. Fünf von ihnen trugen selbstverfasste Texte vor, die vor Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit warnten.
Städtische Gliederungen, die IG Metall und zivilgesellschaftliche Initiativen, darunter auch die VVN-BdA Wolfsburg, legten vor dem von der Sowjetarmee 1946 errichteten Mahnmal Kränze und Gebinde ab. „Es ist gut und wichtig, dass das Gedenken an die Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee in würdiger Form erhalten bleibt“, so die VVN-Kreisvorsitzende Mecki Hartung zu den Veranstaltungen in Wolfsburg. „Wir als VVN-BdA sehen diese Erinnerungsarbeit und unsere Beteiligung daran als Unterstützung gegen die rassistische Hetze der AfD. Für uns gilt: Erinnern, Mahnen, Handeln!“ A. Hartung
Auch in Braunschweig haben am 20. Januar tausende Menschen gegen die unverschämte Hetze und gegen die Deportationspläne der AfD und anderer Neonazis demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter – „Braunschweiger Bündnis gegen Rechts“ und Stadtschülerrat – waren nahezu 20.000 Menschen auf dem Schlossplatz, darunter auch viele Wolfsburger Bürger:Innen (siehe Foto).
Die Wolfsburger VVN-BdA-Vorsitzende Mecki Hartung sagt dazu während der Kundgebung: „Ich bin glücklich, weil auch in unserer Region so viele Menschen gegen die AfD-Hetze öffentlich protestieren. Gerade erst haben wir im Wolfsburger Rathaus die Ausstellung „GRENZERFAHRUNGEN. Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ eröffnet (siehe unseren vorherigen Homepage-Beitrag). Die Ausstellung zeigt mit eindrücklichen Fotos und Infos: Kein Mensch verlässt zum Spaß seine Heimat. Schon gar nicht, um eventuell hier Sozialhilfe bzw. ‚Bürgergeld‘ zu bekommen. Davon kann man sowieso nur mehr schlecht als recht leben. Diese Kundgebungen und Demos im ganzen Land sind super wichtig für ein weltoffenes, demokratisches und humanes Deutschland!
Ich verstehe die Proteste aber auch als Mahnung an die Regierungskoalition und die CDU, nicht weiter durch ihre Politik des Sozialabbaus und der Abschiebeverschärfung das zu tun, was auch die AfD wünscht.“
Weitere Fotos und Berichte über die Kundgebungen in Braunschweig und anderen niedersächsischen Städten kann man unter folgendem Link einsehen:
Mecki Hartung führt in die Ausstellung ein. Foto: Alfred Hartung
Im Foyer des Wolfsburger Rathauses ist am Dienstag, den 9.1.24, die Pro Asyl- Ausstellung „GRENZERFAHRUNGEN. Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ eröffnet worden. Sie ist ein Kooperationsprojekt des städtischen Integrationsreferats und der Flüchtlingshilfe Wolfsburg. Die Ausstellung ruft dazu auf, die zunehmende Militarisierung an den europäischen Außengrenzen sowie die Verletzung der Menschenrechte von Geflüchteten zu stoppen.
Es geht bei dieser Frage nicht nur um Flüchtlingsrechte, sondern es geht letztlich darum, wie unsere Gesellschaft aussehen soll: Eine Gesellschaft, die auf Ausgrenzung, Abschottung und autoritäre Strukturen setzt – oder die weltoffen, demokratisch und human ist.
Vor gut 30 Anwesenden eröffneten die Stadträtin Iris Bothe, Dezernentin für Jugend, Bildung und Integration, Irina Reschke, Leiterin des Integrationsreferats, und Mechthild Hartung, Mitglied im Vorstand der Flüchtlingshilfe Wolfsburg und Kreisvorsitzende der VVN-BdA Wolfsburg mit kurzen Statements die Ausstellung. Der Beitrag von Mechthild Hartung kann unten nachgelesen werden.
Viel Aufmerksamkeit bekam auch Günther Schütte, ebenfalls im Vorstand der Flüchtlingshilfe Wolfsburg, der mehrere ehemalige Geflüchtete vorstellte, die gemeinsam mit der Flüchtlingshilfe Wolfsburg viel für die Integration von Geflüchteten tun. Sie geben Schwimmunterricht, helfen beim Spracherwerb und bei Behördengängen und der Wohnungssuche. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die erfolgreiche Integration als eine Bereicherung für unsere ganze Gesellschaft erweist.
Die Ausstellung im Wolfsburger Rathaus kann noch bis 23.1. besucht werden. Alfred Hartung
Rede Mecki Hartung
Sehr verehrte, liebe Anwesende,
zunächst möchte ich dem Integrationsreferat, insbesondere Frau Reschke, für ihre Arbeit danken.
Diese Pro Asyl-Ausstellung hier in der Rathaushalle zu zeigen, bedeutet, sich unmissverständlich auf die Seite von Geflüchteten zu stellen und sich genauso eindeutig gegen die brutalen Abwehrmaßnahmen der EU und auch unseres Landes zu wenden.
Der Rechtsentwicklung kann man nicht begegnen, indem man selbst nach rechts rückt oder schweigt, sondern indem man sich mutig an die Seite von Schutzsuchenden stellt und menschenfeindliche Entscheidungen anprangert.
Schon in der Einladung zur Ausstellung heißt es zutreffend: „Niemand flieht freiwillig. Wenn Menschen sich dazu entscheiden, befinden sie sich oft in einer Situation, die ihnen keinen anderen Ausweg lässt.“
So erschütternd und empörend die in dieser Ausstellung dargelegten Maßnahmen gegen Geflüchtete sind – wir wissen, dass seit dem Gipfel der Schlechtigkeiten im Dezember 2023 die Situation extrem verschärft wurde. Was als „Reform“ gepriesen wird, bedeutet den weiteren Abbau von Menschenrechten und etabliert ein System von Haftlagern auch außerhalb von Europa für fliehende Menschen, die nichts verbrochen haben.
Nach Reformen muss es besser werden!
Das Konzept der „sicheren Drittstaaten“ soll ausgebaut werden. Deswegen befürchten wir neue menschenrechtswidrige Deals mit Diktaturen und autokratischen Regierungen. EU-Länder wollen sich auf diese Weise vom Flüchtlingsschutz freikaufen.
Eines der Tableaus hier gibt Auskunft über die Zusammenarbeit mit der Türkei. Sie bekam
6 Milliarden € für die Errichtung von Lagern für syrische Geflüchtete. „Alle Beteiligten wussten aber: Die Türkei ist für Flüchtlinge kein »sicherer Drittstaat« – wer Schutzsuchende dorthin zurückdrängt oder zurückbringt, bricht Völker- und Europarecht.“ (Zitat Ausstellungstext)
Die Diskussion um Lager außerhalb der EU (z.B. Ruanda und Albanien) und Schnellverfahren werden nun ins Auge gefasst. Schon heute stellen die in der BRD rechtsstaatlich angelegten Anhörungen eine fragwürdige Praxis dar. Wie muss man sich Verfahren in Lagern außerhalb Europas vorstellen?
Der „Flüchtlingspakt“ ist ein Teufelspakt, wie es richtig in diesem Begriff mitschwingt.
Viele hier wissen, dass ich auch in der VVN-BdA aktiv bin. Antifaschismus und Solidarität mit Geflüchteten gehören zusammen.
Am 27. Januar wird der Internationale Auschwitz-Gedenktag begangen. Er erinnert an die Verbrechen des Faschismus und mahnt: NIE WIEDER!
Das heißt doch auch, nicht nur zu beklagen, dass in der Zeit 1933 – 1945 so viele zugeschaut und geschwiegen haben. Sondern es heißt doch heute, nicht wieder zuzuschauen und zu schweigen, wenn täglich Menschen im Mittelmeer einen qualvollen Ertrinkungstod erleiden.
Eine Zahl will ich nennen:
Geschätzt sind im Jahr 2023 2.510 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Das sind mehr Menschen als die Zahl der Schüler:innen und Lehrer:innen der Carl – Hahn – Schule und der IGS Westhagen zusammen.
Unsere Forderung ist: wir brauchen
– sichere Fluchtwege für Menschen, die ihr Land verlassen und
– aktuell mehr Seenotrettung sowie den
– Stopp der Kriminalisierung von Rettenden.
Wir treten ein für eine Gesellschaft, die human und demokratisch ist, die auf der Seite der Schwachen steht, statt deren Rechte abzubauen.
Jean-Michel Gaussot, Sohn des KZ-Laagberg-Häftlings Jean Gaussot und ehemaliger Präsident der Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN), hatte Anfang April 2018 auf Einladung der Wolfsburger VVN-BdA und des Vereins „Erinnerung und Zukunft“ Wolfsburg besucht.
Jean-Michel Gaussot hat seinen Vater Jean Gaussot nie kennen gelernt, denn ein halbes Jahr vor seiner Geburt (Oktober 1944) wurde der Vater im besetzten Paris wegen Mitarbeit in der Résistance von der Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg und von dort in das KZ Laagberg der „Stadt des KdF-Wagens“ deportiert. Jean Gaussot war erst 30 Jahre alt, als er nach Monaten körperlicher Schwerstarbeit im Lager Laagberg im April 1945 im Todeslager Wöbbelin bei Ludwigslust an Entkräftung starb, zehn Tage vor der Befreiung durch amerikanische Truppen.
Jean-Michel Gaussot hat die Auseinandersetzung mit dem Schicksal seines Vaters in einem Buch nieder geschrieben, worin er sich in einem fiktiven Zwiegespräch mit seinem Vaters auseinander setzt. In zwei gut besuchten Informations- und Diskussionsveranstaltungen hatte er aus diesem auf Französisch verfassten Buch „Ode au grand absent …“ vorgelesen, (wolfsburg.vvn-bda.de/page/12/).
Die deutsche Übersetzung dieses Buches konnte nun Mitte Dezember 2023 als „Texte zur Geschichte Wolfsburgs, Bd.44“ von Frau Placenti-Grau, Leiterin IZS, Frau Gisela Rühl, Vorsitzende des Vereins „Erinnerung und Zukunft“ und von Mechthild Hartung, Vorsitzende der VVN-BdA Wolfsburg, der Presse vorgestellt werden.
Im Vorwort zum Buch schreibt Mechthild Hartung: „Jean-Michel Gaussot selbst war seinerzeit nach Wolfsburg gekommen, um den authentischen Ort [des KZs] am Laagberg nach der erfolgten archäologischen Ausgrabung in Augenschein zu nehmen. Anschließend las er im Delphin-Kino vor Schülerinnen und Schülern sowie im Haus der Jugend während einer Abendveranstaltung aus seinem damals gerade in Frankreich erschienenen Buch. Da die Lesungen in der Öffentlichkeit starke Beachtung fanden, entstand die Idee zu einer Übersetzung dieses für den entstehenden Gedenk- und Lernort so wichtigen französischen Dokuments, das aus zahlreichen Quellen aus der familiären Überlieferung gearbeitet ist. Die VVN-BdA setzte sich gemeinsam mit dem Wolfsburger Verein Erinnerung und Zukunft e.V. für eine Übersetzung ein und konnte dafür zum einen das Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation gewinnen, das für die Realisierung des Buches verantwortlich zeichnet, zum anderen die Volkswagen AG, die einen Teil der Übersetzung finanzierte. Dafür herzlichen Dank!“
Die Intervention der AIN unter ihrem damaligen Präsidenten Jean-Michel Gaussot war mitentscheidend dafür, dass der Rat der Stadt Wolfsburg sich auf einer Sondersitzung im August 2017 zur Errichtung des Lern- und Gedenkort am Laagberg entschlossen hat (wolfsburg.vvn-bda.de/page/14/). Leider musste kürzlich eine französische Delegation, die mit 41 Menschen zum zweiten Mal im Rahmen einer Gedenkfahrt (Pelerinage) auch den Ort des ehemaligen ‘KZ Laagberg‘ besuchte, feststellen, dass die Bauarbeiten noch nicht begonnen haben (wolfsburg.vvn-bda.de/2023/11/05/pelerinage-zum-ehemaligen-kz-laagberg/). Der Ratsbeschluss zum Bau des Gedenk- und Lernortes liegt sechs Jahre zurück!
Wenn alles gut geht, wird Jean-Michel Gaussot im Frühjahr 2024 noch einmal Wolfsburg besuchen, um sein Buch – jetzt in deutscher Übersetzung – ein weiteres Mal persönlich vorzustellen.
Es bleibt zu hoffen, dass er dann zumindest den Beginn von Bau-Arbeiten am Laagberg in Augenschein nehmen kann.
Das Volkswagenwerk in Wolfsburg hat im Faschismus unter seinen Geschäftsführern Porsche und Piech massenhaft Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge, vor allem aus der Sowjetunion und Polen für seine Rüstungsproduktion eingesetzt. Wurden Babys von den meist jungen Zwangsarbeiterinnen geboren, so wurden sie den Müttern bereits nach wenigen Tagen entrissen, damit diese wieder uneingeschränkt für die Produktion zur Verfügung standen.
Die Babys wurden in sogenannten „Ausländerkinder-Pflegeheimen “ des Volkswagenwerkes erst in der damaligen „KdF-Stadt“ und später, nach Unruhen unter den Müttern, im nahen Rühen untergebracht. Dort starben sie aufgrund von mangelhafter Ernährung und katastrophalen hygienischen Verhältnissen oft schon nach kurzer Zeit (wir berichteten mehrfach). Zum Beispiel starb der kleine Aleksandr bereits nach sechs Tagen, exakt am Tag des Gedenkens vor 79 Jahren (Aleksandr Nenko, 15.11.1944 – 21.11.1944).
An der Stelle des „Pflegeheims“ steht im heutigen Wolfsburg eine Berufsschule. An deren Eingang hatte 2013 die VVN-BdA Wolfsburg gemeinsam mit der IG Metall Wolfsburg und der Schulleitung eine Gedenktafel, bestehend aus Relief und erklärender Texttafel, angebracht, die erstmals an das schreckliche Schicksal der Kinder an dieser Stelle erinnerte. Sowohl Relief als auch die Inschrift waren seit damals mehrmals beschädigt und beschmiert worden.
Am 22.11.2023 haben die drei Organisationen nun die erneuerte Texttafel der Öffentlichkeit übergeben (Foto mit Schülern). Die Wolfsburger VVN-BdA-Vorsitzende Mechthild Hartung erklärte dabei: „Ich freue mich, dass heute viele Jugendliche vor Ort sind, die den Staffelstab der Erinnerung und Mahnung, den wir einst von den Überlebenden aus den Konzentrationslagern erhalten haben, hoffentlich weitertragen werden. Jetzt, da rechtes Gedankengut wieder immer stärker um sich greift, ist das wichtiger denn je. Wir müssen viele verschiedene Formen finden – Demos, Bildung, sichtbare Erinnerungsarbeit, um Aufklärung und Widerstand zu verwirklichen.“
Alina Krull, Lehrerin für Politik und Wirtschaft, die mit zwei Kolleg:innen und gut 20 Schüler*innen zur Übergabe gekommen war, ist verantwortlich für das Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ an der Berufsschule und will vor dem Hintergrund der dem Tod überlassenen Kinder nun verstärkt Themen der UN-Kinderrechtskonvention im Unterricht behandeln. Sie bedankte sich für den Klassensatz der VVN-BdA-Broschüre zu den beiden Kinderheimen, der bei der Behandlung des Themas hilfreich sein wird (siehe auch wolfsburg.vvn-bda.de/2013/11/12/zum-sterben-geboren-im-lager-ruhen-das-lager-das-zum-sterbelager-wurde).
Auch in den örtlichen Medien wurde die Übergabe der Gedenktafel an der Berufsschule anerkennend gewürdigt, vgl z.B. WAZ vom 22.11.23 und https://www.igmetall-wob.de/meldung/ig-metall-vvn-bda-und-bbs-i-erinnern-an-tote-kinder-in-ns-kinderheim. Text und Fotos: Alfred Hartung
Zum zweitem Mal nach der Corona-bedingten Pause hat die Wolfsburger IG Metall in der Woche um den 9. November wieder ihre traditionelle Antifa-Woche durchgeführt.
Sie startete am Samstag, den 4.11., mit einer Kundgebung und Kranzniederlegung am Sara-Frenkel-Platz. Trotz widrigen Wetters nahmen zahlreiche Kolleg*innen teil. Der 1. Geschäftsführer der IGM, Flavio Benites, begrüßte in seiner Rede auch eine Delegation der Metallgewerkschaft aus Italien. In diesem Zusammenhang betonte er, dass für die Gewerkschaften in ganz Europa Antifaschismus ein wichtiger Auftrag bleibt, um die bedrohliche Rechtsentwicklung in mehreren europäischen Ländern aufzuhalten.
Bewegend war das Grußwort der Namensgeberin des Platzes, die demnächst 101 Jahre alt wird. Auf Grund ihres hohen Alters konnte sie den Weg aus Antwerpen nach Wolfsburg nicht mehr leisten. Zuvor hatte sie wiederholt an dieser Auftaktkundgebung zur Antifa-Woche teilgenommen. Sie dankte in ihrem verlesenen Grußwort der IG Metall und den Anwesenden für ihre Aktivitäten.
Auch die VVN-BdA Wolfsburg legte am Mahnmal für die 20.000 Zwangsarbeiter*innen ein Blumengebinde nieder (siehe Foto 1). Der IG Metall-Chor „Gegenwind“ begleitete die Kundgebung mit antifaschistischen Liedern.
Gedenkstunde auf Friedhof
Am folgenden Sonntag fand auch wieder die Gedenkstunde der IG Metall auf dem Friedhof in Rühen statt, auf dem mehr als 300 Babys und Kleinkinder begraben sind. Sie waren im sogenannten „Ausländerkinderpflegeheim“ des Volkswagenwerkes jämmerlich zu Tode gekommen.
Sara Frenkel hatte in den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts mit dafür gesorgt, dass diese Massengrabstätte in einen gepflegten Zustand kam. Besonders eindrucksvoll waren die Beiträge der Konfirmandengruppe von Propst Dr. Ulrich Lincoln aus Vorsfelde. Die Jugendlichen zitierten u.a. aus den Erinnerungen von Frau Frenkel zu den Zuständen im „Ausländerkinderpflegeheim“, die in der VVN-Broschüre zu Rühen nachgelesen werden können (wolfsburg.vvn-bda.de/2013/11/12/zum-sterben-geboren-im-lager-ruhen-das-lager-das-zum-sterbelager-wurde/).
Auch hier legte die VVN-BdA Wolfsburg im Rahmen der Gedenkstunde ein Blumengebinde nieder.
Blumen an Erinnerungstafel
Im Anschluss daran besuchte die VVN-BdA auch die Erinnerungstafel am Ortseingang von Rühen, wo sich das „Ausländerkinderpflegeheim“ befand, und legte auch dort ein Blumengebinde nieder. Diese Tafel hat die Wolfsburger VVN 2014 gegen lang anhaltenden Widerstand mit Unterstützung der IG Metall aufgestellt – siehe auch dazu die oben genannte VVN-BdA-Broschüre. Die Broschüre kann in geringer Anzahl von der VVN-BdA Wolfsburg bezogen werden.
Foto: M. Hartung
Die Wolfsburger Antifaschist*innen überlegen zur Zeit, wie an diesem authentischen Ort die Namen der kleinsten Opfer des Naziterrors sichtbar gemacht werden können, um sie dem Vergessen zu entreißen. Möglich wäre – z..B. zusammen mit Schüler:innen der Haupt- und der Realschule Rühen – die Teilnahme am Tontafelprojekt des VDK obs-soltau.de/tontafel-projekt-wir-schreiben-eure-namen/ . „Weitere gute Vorschläge sind herzlich willkommen“, so Mechthild Hartung, Vorsitzende der VVN-BdA Wolfsburg. Alfred Hartung
Das Gesteck der AIN vor dem Zelt. Foto: Mecki Hartung
Am 26.10. besuchte eine französische Delegation mit 41 Menschen zum zweiten Mal im Rahmen einer Gedenkfahrt (Pelerinage) das ehemalige KZ Laagberg. Die in der Amicale Internationale de Neuengamme (AIN) organisierten Nachkommen von französischen und belgischen KZ-Opfern fuhren dabei zu mehreren Orten, an denen KZ – Häftlinge leiden mussten und in der Mehrzahl umgekommen sind.
Die AIN unter ihrem damaligen Vorsitzenden Jean-Michel Gaussot hatten sich stark für die Errichtung des Mahn- und Gedenkortes am Laagberg engagiert (wir berichteten damals ausführlich). Gaussot ist der Sohn eines französischen Häftlings, der auf dem Todesmarsch vom Laagberg nach Wöbbelin umgekommen ist. Er hatte 2017 Wolfsburg auf Einladung der VVN-BdA besucht und mehrere Gespräche mit jungen Wolfsburger*innen und Politiker*innen geführt.
Der heutige AIN-Präsident Jean-Michel Clère zeigte sich enttäuscht, dass die Errichtung des Gedenkortes am Laagberg nicht voran geht. „Wir hätten Jean-Michel Gaussot gerne eine bessere Botschaft aus Wolfsburg mitgebracht“, so Clère. „Wir sind dankbar, dass sich hier in Wolfsburg Antifaschistinnen und Antifaschisten dafür engagieren, dass die Erinnerung an die Gräuel nicht verloren geht.“
Die Wolfsburger VVN-BdA Vorsitzende Mecki Hartung versprach ihm, dass die VVN weiter nicht nachlassen werde auf den baldigen Baubeginn zu drängen. „Dafür muss trotz der geringer gewordenen finanziellen Mittel gegenüber 2017, als der Ratsbeschluss zum Bau des ‚Lern– und Erinnerungsortes‘ gefasst wurde, Geld zur Verfügung stehen. Nicht nur z.B. für touristische ‚Highlights‘ in der Fußgängerzone. Das ist eine Frage der Prioritätensetzung.“
Sie und die Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS), Placenti-Grau, berichteten von den bisherigen Restaurationsarbeiten der Stadt und der Aufbewahrung der Fundamentreste im Zelt (siehe Fotos). Alfred Hartung
Pelerinage zum ehemaligen KZ Laagberg. Foto: Angela Brandes