„Wir haben ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft!“

19. März 2019

 

Dazu gehört nicht nur eine Welt des Friedens und der Solidarität ohne Fremdenhass, sondern auch eine Welt, in der Profit nicht wichtiger ist als z.B. saubere Luft.
In diesen beiden Losungen wird Wesentliches gefordert: „Zwischen Profit und Wirtschaft sollte kein ‚ODER‘ stehen!“ und: „Change the system…“
Nach dem Versagen der Politik in der Umweltpolitik haben SchülerInnen nun das Heft selbst in die Hand genommen. „Wir sind die letzte Generation, die den Klimawandel noch stoppen kann. Und wir sind die erste Generation, die unter ihm leiden wird!“ Ebenso drastisch wie plakativ brachten es die etwa 1000 SchülerInnen auf den Punkt. Sie demonstrierten zur Schulzeit durch die Stadt zum Rathaus. Die Bewegung „Fridays for Future“ hat Wolfsburg erreicht und – wie in hundert Ländern weltweit – wurden auch in Wolfsburg die berechtigten Sorgen und Forderungen ideenreich und kenntnisreich öffentlich gemacht. Slogans wie „Hopp, hopp, hopp – Kohle stopp!“ oder „Tiere tot, Wälder platt – Wolfsburg wird ‘ne Wüstenstadt“ und „The oceans are rising and so are we!“ waren zu hören und zu lesen – natürlich auf umweltfreundlichem Karton.
Auch skandierten die Kundgebungs-TeilnehmerInnen an die Adresse der PolitikerInnen und an eine lethargische Konsumbürgergeneration: „Wir sind jung, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ und: „Streik in der Schule, Streik in der Fabrik, das ist uns’re Antwort auf eure Politik“. Das klang schon mächtig!
„Es reicht nicht, nur den Kohleausstieg zu fordern. Unsere Generation steht vor viel größeren Herausforderungen, und die heißen Verzicht“, so eine Rednerin auf der Abschlusskundgebung. Verzicht auf immer größeren Energiehunger, SUV’s, klimaunverträgliche Infrastrukturen. „Das geht jeden und jede Einzelne von uns an. Deshalb müssen wir jetzt handeln.“

DANKE!

17. Februar 2019

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Auf dem Friedhof in Rühen engagierten sich Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrerin im Rahmen der IGMetall- Antifawoche im November 2019. Eindrucksvoll rezitierten sie Auszüge des Gedichtes „Kinderschuhe aus Lublin“ von Johannes R. Becher*. Auf dem Friedhof Rühen befindet sich das Massengrab für mehr als 350 Säuglinge und Kleinkinder. Sie wurden ihren Müttern, Zwangsarbeiterinnen im Volkswagenwerk, kurz nach der Geburt entrissen und waren dem Tod bestimmt.  >>weitere Information>>

Für das Weitertragen der Erinnerung an die Verbrechen des Faschismus bedankte sich die VVN-BdA Wolfsburg mit roten Nelken, die ein kleines Banner trugen mit dem bedeutungsvollen jüdischen Sprichwort „Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit.“


Die Zusammenarbeit mit der Rühener „Schule ohne Rassismus, Schule für Courage“ wird fort geführt.

Erneut Grabungen am Laagberg

17. Februar 2019

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Durch die erneuten Grabungen auf dem nördlichen Gelände des ehemaligen KZ Laagberg wurden tatsächlich bereits nach wenigen Tagen bauliche Relikte an drei unterschiedlichen Stellen frei gelegt.
(Fotos)

In dem Artikel der Wolfsburger Nachrichten vom 14.2.2019 wird erfreulicher Weise erwähnt, dass „mögliche Ergebnisse…mit in die Vorbereitung des Planungswettbewerbs zur Gestaltung des Gedenk-und Lernortes einfließen“ werden. Damit steigt die Hoffnung, dass dieses Mal wirklich am authentischen Ort ein Teil des Originalfundamentes gezeigt werden könnte. Wir sind gespannt!

Auschwitz-Gedenktag in Wolfsburg

29. Januar 2019

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Auch in diesem Jahr wurde in Wolfsburg der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee gedacht. Am Donnerstag, den 24. Januar, hatten dazu die Stadt Wolfsburg und das Internationale Auschwitz Komitee in Kooperation mit dem Wolfsburger Verein „Erinnerung und Zukunft“ zu einem „künstlerischen Abend des Gedenkens“ in das Hallenbad – Kultur am Schachtweg eingeladen. Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister und einen VW-Vertreter folgten eine szenische Lesung von Christoph Heubners „Vier Minuten, es ist nie zu Ende“ und ein Auftritt des Tanzenden Theaters zu dem Kästner-Gedicht „Primaner in Uniform“.

Im Begleitprogramm konnten sich Wolfsburger Initiativen gegen Rassismus   vorstellen. Auch die VVN-BdA Wolfsburg war mit einem Infostand vertreten (Foto).

Am Auschwitz-Gedenktag, dem 27. Januar, fand auf der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus, Werderstraße, wiederum eine kleine Gedenkveranstaltung statt, die von SchülerInnen der HN-Gesamtschule gestaltet wurde. Auch die VVN-BdA Wolfsburg legte in diesem Rahmen ein Gebinde an der Stele für die dort bestatteten Opfer des Faschismus nieder.

Thematisch gut passt in diese Erinnerungskultur auch die zur Zeit laufende Ausstellung im Foyer des Rathauses „Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“. Sie informiert über die Jugend-KZs in Moringen und in der Uckermark. Dort hatten die Nazis über 3000 junge Menschen aus politischen, rassischen und sozialen Gründen interniert und dem SS-Terror ausgesetzt. Im Begleitprogramm zur Ausstellung werden auch Filme im Hallenbad-Kino gezeigt, z.B. zu der Jugend-Widerstandsgruppe „Die Edelweisspiraten“. Hier kann der Flyer zu dieser sehr lohnenswerten Ausstellung und das Begleitprogramm eingesehen werden. Die Ausstellung kann noch bis zum 28. Februar besucht werden.

Faltblatt Ausstellung_Moringen

 

Protest gegen NPD-Aufmarsch in Salzgitter

26. November 2018

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Samstag, den 24.11., hat die NPD ihren zweimal verschobenen Aufmarsch in Salzgitter durchgeführt. Dagegen demonstrierten gut 1000 Teilnehmer bei einem „Fest der Demokratie“ vor dem Rathaus. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Initiativen, Vereinen und Stadtrat hatte zum Protest gegen den Aufmarsch aufgerufen. Auch die VVN Wolfsburg war dabei (Foto). Entgegen ihrer Ankündigung von 150 Teilnehmern mobilisierte die NPD nur einige Dutzend Faschos. Diese konnten unter massivem Polizeischutz ihre Route von Bahnhof zum Rathaus und zurück ablaufen. Ohne die Polizei hätten sie keine Chance gehabt. Wie lange noch wollen die staatlichen Genehmigungs-Behörden den Nazis den Weg frei machen? Sie sollten sich daran erinnern, dass genau diese Praxis in der Weimarer Republik den NSDAP-Faschisten den Weg zur Macht geebnet hat.

Bereits 1931 hat dies Kurt Tucholsky in seinem Gedicht „Rosen auf den Weg gestreut“ ironisch, aber fast prophetisch kritisiert. Darin heißt es:

Ihr müsst sie lieb und nett behandeln!
Erschreckt sie nicht, sie sind so zart.
Ihr müsst mit Palmen sie umwandeln
getreulich ihrer Eigenart.

Pfeift Eurem Hunde, wenn er sie ankläfft!
Küsst die Faschisten, küsst die Faschisten, wo Ihr sie trefft!
…….

Und schießen sie, Du lieber Himmel!-
Schätzt Ihr das Leben so hoch ein?
Das ist ein Pazifistenfimmel –
Wer möchte nicht gern Opfer sein?

Nennt sie die süßen Schnuckerchen,
gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen!

Und spürt Ihr auch im Bauch
Den Hitlerdolch tief bis zum Heft?
Küsst die Faschisten, küsst die Faschisten
Küsst die Faschisten, wo Ihr sie trefft!

In Wolfsburg und Rühen: Gedenken zum Nazi-Pogrom 1938

17. November 2018

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In guter Tradition eröffnete die Wolfsburger IG Metall ihre jährliche AntiFa-Woche mit einer Gedenkveranstaltung auf dem Sara-Frenkel-Platz.  Am Baumstamm, der durch seine russischen Einritzungen an die über 20.000 ZwangsarbeiterInnen in der damaligen KdF-Stadt erinnert, wurden am 9. November Kränze und Blumengebinde niedergelegt. In einem Grußwort warnte die anwesende 96jährige Namensgeberin : „1945 hegten wir die Hoffnung, dass Antisemitismus und Rassismus der Vergangenheit angehören würden. Aber heute suchen sie schon wieder nach Sündenböcken. Wehret den Anfängen, damit sich solches Leid nicht wiederholt.“

Am Sonntag, den 11. November, wurde auf dem Friedhof in Rühen an die 365 Säuglinge und Kleinkinder erinnert, die im sogenannten „Kinderpflegeheim“ des Volkswagenwerkes in Rühen jämmerlich zu Tode kamen. Auch hier war Sara Frenkel anwesend. Sie hatte das Leiden der Kinder als zwangsverpflichtete Krankenschwester mitansehen müssen. In den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte sie sich besonders für die Pflege und die Anbringung einer Gedenkplatte auf dem damals noch ziemlich verwahrlosten Begräbnisplatz der toten Kinder engagiert. Sehr eindrucksvoll war die Rezitation der Ballade „Kinderschuhe aus Lublin“ von Johannes R. Becher durch Jugendliche der Realschule Rühen.

Mitglieder der VVN-BdA Wolfsburg besuchten anschließend mit einem kleinen Blumengesteck noch den Standort des ehemaligen „Kinderpflegeheims“ am Ortsrand von Rühen. An diesem authentischen Ort hatte die VVN gemeinsam mit dem IG Metall-Wohnbezirk Brome am 9. Mai 2014 eine Mahn- und Gedenktafel enthüllt. Sie soll daran erinnern, dass diese Verbrechen nicht irgendwo „fernab“, sondern mitten im dörflichen Leben geschahen (https://wolfsburg.vvn-bda.de/2013/11/12/zum-sterben-geboren-im-lager-ruhen-das-lager-das-zum-sterbelager-wurde/).

 

Französische Gäste: Gedenken am KZ Laagberg

5. November 2018

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Die Diskussion um die Fundament-Funde des KZ Laagberg hat neu ins Bewusstsein gebracht, dass ganz Norddeutschland mit Außenlagern des KZ Neuengamme übersät war. Zehntausende KZ-Häftlinge aus allen von den Nazi-Armeen überfallenen Ländern mussten dort bis in die letzten Kriegstage für den verbrecherischen Krieg und den Profit der Rüstungsindustriellen schuften. Tausende kamen noch kurz vor Kriegsende jämmerlich ums Leben oder wurden auf die mörderischen Todesmärsche getrieben. So auch vom KZ Laagberg, wo knapp 800 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme ab Mai 1944 auf Veranlassung des Volkswagenwerkes Schwerstarbeit unter unvorstellbaren Bedingungen leisten mussten (https://wolfsburg.vvn-bda.de/2017/07/23/geschichte-des-kz-laagberg-in-den-wolfsburger-nachrichten/).
Etwa die Hälfte der Häftlinge waren französische Widerstandskämpfer. 36 Nachkommen dieser und weiterer Franzosen in den norddeutschen KZ-Außenlagern besuchten Anfang November im Rahmen einer Gedenkfahrt nach Neuengamme auch das ehemalige KZ-Außenlager Laagberg.

Zuvor waren sie bereits in Bergen-Belsen und den KZ-Außenlagern Drütte und SZ-Watenstedt. Unter ihnen war auch Jean-Michel Gaussot, Sohn des KZ-Laagberg-Häftlings Jean Gaussot und Präsident der Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN). Sein Vater ist auf dem Todesmarsch vom Laagberg nach Wöbbelin umgekommen. Jean-Michel Gaussot war auf Einladung der VVN-BdA Wolfsburg und des Wolfsburger Vereins „Erinnerung und Zukunft“ im Frühjahr in Wolfsburg, hatte aus dem Buch über seinen Vater gelesen und mit jungen Menschen diskutiert (https://wolfsburg.vvn-bda.de/2018/04/10/sohn-eines-kz-laagberg-haeftlings-besuchte-wolfsburg/).
Die VVN-BdA hatte sich gewünscht, dass im Rahmen der Gedenkfahrt 2018 auch Wolfsburg besucht wird, was nun gelungen ist. Die französischen Gäste gingen auch zur Baustelle für das Einkaufszentrum, das an der Fundstelle der Original-Fundamente entsteht, und zum Ausweichort auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Fundortes hinter dem Lidl-Markt. Dort wird der Gedenk- und Lernort entstehen und dort sind seit Baubeginn für das Einkaufszentrum die Original-Fundamente zwischen gelagert. „Kein optimaler Standort“, sagt Gaussot. „Aber es ist wichtig, die Erinnerung an das Lager überhaupt zu bewahren.“ Ausdrücklich dankt er der VVN-BdA und dem Verein „Erinnerung und Zukunft“ für ihr Engagement in dieser Sache.

Nach einer bewegenden Gedenkzeremonie mit Kranzniederlegung und Gesang mehrerer Strophen des „Moorsoldatenliedes“ in deutscher und französischer Sprache an der Stele fuhren die Gäste weiter nach Wöbbelin, dem Ziel des Todesmarsches vom Laagberg. Viele der vollkommen entkräfteten Häftlinge starben auf dem Todesmarsch und in Wöbbelin an den unsäglichen Bedingungen und konnten den Befreiungstag des 2. Mai nicht mehr erleben.


Den Abschluss der Fahrt bildet der Aufenthalt im KZ-Stammlager Neuengamme. Der Besuch der Gäste aus Frankreich, darunter mehrere junge AntifaschistInnen, zeigt, dass die von Deutschland ausgehenden Nazigräuel in den überfallenen Ländern nicht vergessen sind. Die Gespräche zeigten keinen Hass gegenüber den Deutschen, aber Besorgnis über das Wiederaufleben von Neofaschismus und Rassismus, dem die DemokratInnen in Frankreich und Deutschland entschlossen entgegentreten müssen.
Beide Wolfsburger Tageszeitungen berichteten am 2.11. über die Gedenkfahrt.

Bleiberecht ist Menschenrecht!

29. Oktober 2018

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Seenotrettung – ein Muss!

In Braunschweig unter- stützten wir eine Demonstration der „AG gegen Rechts im Stadtjugendring Braunschweig“, auf der „Abschiebestopp und Bleiberecht für Alle!“ sowie Seenotrettung ohne Kriminalisierung der Aktiven gefordert wurden. Die meist jugendlichen RednerInnen betonten engagiert den Zusammenhang von Krieg, Waffenlieferungen und menschlichem Leid, das sie zur Folge haben. Geflüchtete verlieren manchmal alles, was ihnen lieb war: die gewohnte Umgebung, das Klima, vielleicht die Großeltern, ein Haustier. Erlebte Angst und Gewalt kann man nicht weg wischen wie einen Fleck.
Im Aufruf heißt es u.a.: „Bürgerkrieg, politische oder religiöse Verfolgung, Leben in einer Diktatur, Zerstörung der Existenzgrundlagen, lebensbedrohende Armut…Die Gründe zu fliehen, sind Vielfältig. – Anstatt ihnen Schutz zu gewähren, werden aktuell immer wieder Menschen abgeschoben. … Unabhängige Recherchen ergaben, dass bis zu 50% der Inhaftierungen, die den Abschiebungen oft voraus gehen, rechtswidrig sind.“
Erschütternd war der Bericht eines jungen Afghanen, der immer wieder Tränen unterdrücken musste. Er hatte auf der Flucht seine Eltern und zwei Geschwister verloren – er hatte nur noch seinen kleinen Bruder, mit dem er alles durchlebte, was man immer wieder hört und liest: tagelange Fußmärsche, Hunger, kaum Schlaf, Übersetzen von der Türkei nach Griechenland in einem überfüllten Schlauchboot, das kentert…Dafür, dass er sich überwunden hat, alles noch einmal öffentlich zu erzählen, wurde ihm durch lang anhaltenden Beifall und tröstende Umarmung gedankt.

Hoch die internationale Solidarität!

Antirassistische Parade in Hamburg

3. Oktober 2018

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Am 29. September trafen sich unter dem Motto „We’ll Come United“ über 25 000 Menschen in Hamburg, um mit einer Parade für Teilhabe, Solidarität und gleiche Rechte für alle und gegen das Sterben im Mittelmeer und den alltäglichen Rassismus zu demonstrieren. Darunter waren auch Wolfsburger AntifaschistInnen, die zusammen mit Flüchtlingen mit dem Niedersachsenticket nach Hamburg gereist waren.

44 bunte Trucks gaben der Demonstration ein lautstarkes und fröhliches Gepräge. Zum Abschluss feierten alle zusammen am Hamburger Hafen ein buntes Fest „United Against Racism – Zusammen gegen Rassismus“. Bei der Rückfahrt nach einem langen erlebnisreichen Tag waren sich die WolfsburgerInnen einig: jeder, der nicht dabei war, hat viel verpasst. Und im nächsten Jahr sind wir wieder bei der Antirassistische Parade dabei und nehmen noch mehr WolfsburgerInnen mit!

Handwerkerviertel: Stelen und Info-Tafeln erinnern an Nazizeit

22. August 2018

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Mitte August wurden im sanierten Handwerkerviertel insgesamt 10 Stelen und Info-Tafeln in einer „Ausstellung vor Ort“ der Öffentlichkeit übergeben. Sie erinnern an die Nazivergangenheit der ehemaligen Barackenstadt. Im sog. „Gemeinschaftslager“ waren neben städtischen Behörden zuerst italienische Bauarbeiter, später ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene untergebracht. Eine Tafel erinnert in der Kleiststraße 44 an das mit Stacheldraht eingezäunte Kriegsgefangenen-/Straflager, wo sowjetische und italienische Kriegsgefangene besonders schlecht behandelt wurden. „Wie Tiere“ berichtet ein niederländischer Student in einem Brief nach Hause.
Eine weitere Tafel am Schachtweg 10 erinnert an das sog. „Ausländer-Kinderheim“ – siehe Foto. Dort kamen etwa 75 Babys und Kleinkinder ums Leben, die ihren Müttern nach wenigen Tagen entrissen worden waren. Die Mütter mussten dann wieder im Volkswagenwerk arbeiten. Die VVN-BdA Wolfsburg hatte frühzeitig vor der Sanierung des Viertels auf diese Erinnerung an die Nazizeit gedrängt und bereits 2013 eine Mahn – und Gedenktafel an der BBS1 auf der anderen Straßenseite angebracht. Diese Tafel ist im Vorfeld des Naziaufmarsches in Goslar Anfang Juni beschädigt worden (s.Bericht der VVN-BdA).
Auf den Stelen und Info-Tafeln befinden sich  QR-Codes für diejenigen, die ihre Kenntnisse vertiefen möchten (https://www.wolfsburg.de/newsroom/2018/04/25/07/41/portal-gemeinschaftslager). Sie führen zu Texten, die das IZS erarbeitet hat.
Die VVN-BdA Wolfsburg freut sich sehr, dass die NS-Geschichte nun im Handwerkerviertel vielfach sichtbar gemacht wurde. Wir gehen davon aus, dass, wie versprochen, bei den zukünftigen Baumaßnahmen auf dem Gelände des ehemaligen Ostlagers auch eine archäologische Baubegleitung gewährleistet ist und auch dort an die ZwangsarbeiterInnen aus der Sowjetunion und Polen erinnert wird; sie mussten besonders unter den Nazischergen und der Schwerstarbeit im Volkswagenwerk leiden.

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