Wolfsburg: Mahnwache gegen rechten Terror

20. Oktober 2019

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Mehr als 100 Wolfsburgerinnen und Wolfsburger haben am 17. Oktober vor dem Rathaus gegen das antisemitische Attentat in Halle und den rechten Terror demonstriert, darunter auch Mitglieder der VVN-BdA Wolfsburg (Foto). Zu der Aktion hatte das Wolfsburger Abrahamforum, der Zusammenschluss von jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden der Stadt, aufgerufen.
Die RednerInnen forderten die Zuhörer auf, gegen Antisemitismus und alle Formen von Rassismus aktiv zu werden, gleich ob er sich „auf dem Schulhof, im Werk oder im Geschäft“ zeige. „Dieser Angriff muss uns alle in unserem Land wachrütteln“ so der Rabbiner Yakov Yosef Harety von der Orthodoxen Jüdischen Gemeinde Wolfsburg. Auch Aufklärungsarbeit müsse unterstützt werden, so z.B. die Antifa-Woche der IG Metall im November, die mit der Kranzniederlegung auf dem Sara-Frenkel-Platz am 9.November um 10.00h beginnt.
Mit einer Schweigeminute für die Opfer von Halle und zwei gemeinsam gesungenen jüdischen Liedern ging die Mahnwache zu Ende.

AfD-Bundesparteitag in Braunschweig – breiter Protest zu erwarten

8. Oktober 2019

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Die AfD hat angekündigt, ihren Bundesparteitag am 30.11./1.12.2019 in der Volkswagen-Halle in Braunschweig abzuhalten. Das Braunschweig Bündnis gegen Rechts protestiert gegen die Vermietung der Halle an die rassistische und fremdenfeindliche Partei. Bei einem ersten Bündnistreffen von über 30 verschiedenen Verbänden, Gewerkschaften, Initiativen, Organisationen und Parteien forderten die Anwesenden von der Stadthallenbetriebsgesellschaft, von einem Vertrag mit der AfD für die Volkswagen-Halle für den 30.11. und 01.12. Abstand zu nehmen. Eine entsprechende Online-Petition haben innerhalb weniger Tage bereits über 1.700 Menschen unterzeichnet ( https://weact.campact.de/petitions/kein-afd-bundesparteitag-in-braunschweig-2 ).
Für den Fall der Durchführung des Parteitages kündigten die Anwesenden breiten und vielfältigen Protest an: „Wir rechnen mit sehr, sehr vielen Menschen, die nicht nur aus der Region kommen werden, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet,“, so ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller für das Bündnis.  Die besondere Bedeutung des Parteitages für die weitere Radikalisierung der AfD hin zum offenen Rechtsextremismus mache den Protest noch notwendiger.
Das Braunschweig Bündnis gegen Rechts hat bisher vier Kundgebungen und eine Demonstration für Samstag den 30.11. bei der Stadt angezeigt: Am Morgen sollen Kundgebungen rund um die VW-Halle stattfinden, anschließend eine Demonstration in die Innenstadt und eine Großkundgebung auf dem Schlossplatz.
David Janzen, der Bündnissprecher: „Mit diesem Plan sollte es uns gelingen, dass kein Teilnehmer der AfD-Veranstaltung die VW-Halle betreten kann, ohne zu merken, dass er bzw. sie in Braunschweig nicht erwünscht ist.“ Mit der Großkundgebung vor dem Schloss, für die auch bundesweit bekannte Redner*innen und Künstler*innen angefragt werden sollen, werde das politische Signal deutlich werden: „Eine Gesellschaft nach den Vorstellungen der AfD wird es mit uns nicht geben, wir stehen für Vielfalt, Toleranz und Solidarität – gegen Rassismus und Nationalismus.“
Weitere aktuelle Informationen finden sich auf der Homepage des Bündnisses: www.buendnisgegenrechts.net

Wir alle gegen rechten Terror – über 3000 auf der Demo in Braunschweig

8. Juli 2019

Einen Monat nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten, Walter Lübcke, und nur wenige Tage nach der erneuten Morddrohung gegen den Sprecher des „Braunschweiger Bündnis gegen Rechts“, David Janzen, hatte das Bündnis zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration durch die Innenstadt aufgerufen. „Wir alle gegen rechten Terror“ war die Botschaft der Kundgebung vor den gut 3000 Menschen, die sich auf dem Kohlmarkt versammelten und anschließend durch die Innenstadt demonstrierten.
David Janzen bedankte sich für die große Solidarität, die er in den letzten Tagen erhalten hatte, und die ihm und seiner Familie den Rücken gestärkt haben. Er erinnerte daran, dass seit 1990 fast zweihundert Menschen von Rechtsterroristen ermordet wurden und nannte eine Reihe von Namen, u.a. die der Opfer des NSU. Damals sei lückenlose Aufklärung versprochen worden, aber die Realität ist eine leider andere. Vieles liege nach wie vor im Dunkeln, z.B. das Netzwerk der Unterstützer des NSU. Er zitierte die VVN-Ehrenvorsitzende Ester Bejarano mit dem Satz: „Wer gegen Rechts kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen“. Das gelte leider immer noch. „Wir brauchen eine andere Haltung der Behörden“, so eine seiner Forderungen.
Auch der Braunschweiger OB Markurth stellte in seinem Redebeitrag fest, dass rechte Hetze und Häme über die Opfer des rechten Terrors in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Auch er mahnte an, dass die Behörden, wie Justiz und Gerichte konsequenter und mit mehr Mut handeln und genauer hinsehen müssen.
Mehr Infos zu der Demo unter https://braunschweig-spiegel.de/wir-alle-gegen-rechten-terror/

Braunschweiger Antifaschist mit dem Tod bedroht

4. Juli 2019

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Neonazis haben erneut Morddrohungen gegen den Sprecher des Braunschweiger „Bündnis gegen Rechts“, David Janzen, ausgesprochen: An die Eingangstür des Mehrfamilienhauses in Braunschweig, in dem er mit seiner Familie wohnt, wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag Aufkleber der neonazistischen ‚Kampf- und Sportgemeinschaft Adrenalin Braunschweig‘ geklebt. Dazu wurde in schwarzer Schreibschrift „Wir töten dich! Janzen“ geschrieben. Weitere Infos hier: https://braunschweig-spiegel.de/erneut-morddrohung-in-braunschweig-wir-toeten-dich-janzen/
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen rechten Terror!“ ruft das Bündnis deswegen am Freitag zu einer Demonstration und Kundgebung auf:
Freitag, den 05.07.2019 um 16:30 Uhr, Kohlmarkt, Braunschweig.
Hier kann der Aufruf gelesen werden. (Aufruf_Demo) Die VVN-BdA Wolfsburg und Braunschweig ruft zur Teilnahme auf.

4. Juli, 18:15 Uhr Gedenkfeier in Rieseberg

26. Juni 2019

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Pappelhofweg 4, 38154 Königslutter/Rieseberg

Auch in diesem Jahr lädt der DGB Südostniedersachsen am 4. Juli zu seiner Rieseberg-Gedenkfeier ein.

Hier das Flugblatt: Einladung Rieseberg 2019

Die Gedenkfeier erinnert an den Mord an 10 Braunschweiger Arbeiter- führern und Kommunisten am 4. Juli 1933. Mit der brutalen Folterung und anschließenden Ermordung der Arbeiterführer sollte die kämpferische Braunschweiger Arbeiterschaft eingeschüchtert und vom Widerstand gegen das sich etablierende Naziregime abgehalten werden. Hier kann mehr über dieses Verbrechen gelesen werden.
Gerade jetzt nach dem mutmaßlich von einem Naziterroristen begangenen Mord in Kassel ist die Erinnerung an diese Naziverbrechen notwendiger denn je. Denn: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ – wie es Bertolt Brecht ausgedrückt hat.
Auch in diesem Jahr wird die Gedenkfeier in Rieseberg von IG Metallchor „Gegenwind“ aus Wolfsburg musikalisch begleitet.

Junge AntifaschistInnen demonstrieren in Wolfsburg

30. Mai 2019

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Unter dem Motto „Gegen den Rechtsruck – auf den Straßen und in den Parlamenten!“ hat das Wolfsburger „Jugendbündnis gegen Rechts“ am Samstag vor der Europawahl eine Demonstration in Wolfsburg durchgeführt. Ca 100 überwiegend junge Antifaschistinnen und Antifaschisten starteten am Wolfsburger Hauptbahnhof mit einer Auftaktkundgebung. Dort wies auf Bitten des Demobündnisses das Wolfsburger VVN-BdA-Mitglied Alfred Hartung auf die enge Verknüpfung der Geschichte der Stadt mit dem Hitler-Faschismus und auf die Erinnerungsorte an die Nazi-Verbrechen in der Stadt hin. Hier kann seine Rede gelesen werden. A.Hartung – Rede
Mit zahlreichen kämpferischen Slogans wie „AfD, Nazipack – wir haben Euch zum Kotzen satt“ und „Siamo tutti antifascisti“, aber auch mit humorvollen Vorschlägen wie „AfD auf den Mond, weil dort ja keiner wohnt“ ging es dann zur Zwischenkundgebung vor dem AfD-Fraktionsbüro in der Goethe-Straße, wo der Redebeitrag einer jungen Antifaschistin eingespielt wurde.

Anschließend zog die Demo zum Rathausvorplatz. Dort hielt das Wolfsburger VVN-Mitglied Ilario Ricci eine temperamentvolle Abschlussrede (siehe Foto). Er berichtete von zahlreichen Naziprovokationen gegen junge AntifaschistInnen in den letzten Wochen und prangerte die menschenverachtenden Wahlplakate der verschiedenen Rechts- und Naziorganisationen an. Er forderte die städtischen Behörden auf dem Beispiel einiger Städte zu folgen und gegen diese volksverhetzenden Plakate vorzugehen. Abschließend rief er die Anwesenden auf am nächsten Tag zur Wahl zu gehen und die antifaschistischen Kräfte zu stärken.
Mit dieser kämpferischen Demonstration und den Kundgebungen haben sich die jungen Wolfsburger Antifaschistinnen und Antifaschisten eindrucksvoll zu Wort gemeldet. Das macht Hoffnung!

Entstehungsgeschichte der Tafel „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“

13. Mai 2019

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2007 im Keller des alten Gewerkschaftshauses

08.Mai 2019 am Eingang des neuen Gewerkschaftshauses

Diese Tafel wurde 1985 von Kollegen in der Gießerei des VW-Werkes in eigener Regie „unter der Hand“ (heimlich) gegossen. Sie sollte den Bürgerantrag auf Umbenennung des sog. „Ausländerfriedhofes“ sichtbar unterstützen.

Hintergrund:
In der Nachkriegszeit wurde bis in die 50-iger und 60-iger Jahre hinein die blutige Geschichte der NS-Zeit in Wolfsburg – wie in der übrigen BRD auch – verdrängt oder beschönigt. Allerdings gab es Zeugen aus den 40er Jahren, die anfingen zu sprechen, je länger je mehr: Die steinernen Gedenkplatten für die ermordeten Kinder und ZwangsarbeiterInnen auf einem Teilstück des Nordfriedhofes, das damals „Russenfriedhof“ und „Ausländerfriedhof“ genannt wurde.

„Dieser Ausländerfriedhof fristet ein Dornröschen-Dasein“ heißt es in einem Zeitungsartikel von 1968 (WAZ, 21.4.1968). Vier Jahre später, am 7.Mai 1972, wurde dort dann von Friedensinitiativen, der Aktion Sühnezeichen, der VVN-BdA Wolfsburg und von drei Pastoren in einer kleinen Feier ein Gedenkstein enthüllt. Zwar mit Erlaubnis des Verwaltungsausschusses der Stadt, aber ohne jegliche Beteiligung von VertreterInnen der Stadt, der VW AG und der damaligen Ratsparteien.
Ab diesem Jahr fanden dann regelmäßig am 8. Mai auf der Gedenkstätte, die immer noch „Ausländerfriedhof“ hieß, Gedenkveranstaltungen statt. Es war das „Friedensforum in der Arche“, das dafür die Planungen vornahm und insgesamt die Verantwortung hatte. Dafür handelten sich die Aktiven viel üble rassistische Nachrede ein. Ab 1981 gehörte auch die Initiative „VW-Arbeiter für den Frieden“ zu den Ausrichtenden der Gedenkfeier.
Im Jahr 1985 initiierten Pastor Hartwig Hohnsbein, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, Walter Kaufmann und der Fotograf Heinrich Heidersberger einen Bürgerantrag, der auch die Umbenennung in „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“ forderte. Innerhalb kürzester Zeit kamen über 5600 Unterschriften zusammen, die am 8. Mai desselben Jahres dem damaligen OB Nolting (CDU) auf dem immer noch so genannten „Ausländerfriedhof“ übergeben wurden. Zur Unterstützung dieser Forderung hatten in der Initiative „VW-Arbeiter für den Frieden“ aktive Kollegen um den Vertrauensleutesprecher Walter Drexler, die in der damaligen Gießerei des VW-Werkes arbeiteten, in eigener Regie „unter der Hand“ (heimlich) die hier gezeigte Platte gegossen. Sie wurde bei der Unterschriftenübergabe 1985 das erste Mal auf der Gedenkstätte aufgestellt und auch danach weitere Male am 8. Mai mitgeführt. Die Platte ist damit ein Dokument dafür, wie VW-Arbeiter in Eigeninitiative aktiv und erfolgreich in die Aufarbeitung der Geschichte der Stadt eingegriffen haben.

8.Mai: Tag der Befreiung in Wolfsburg

5. Mai 2019

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Auch in diesem Jahr lädt der Verein „Erinnerung und Zukunft“ zusammen mit der VVN-BdA Wolfsburg, weiteren Vereinen und dem DGB auf die „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“ ein:
8. Mai, 17.00 Uhr: Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus, Werderstraße/Lydia-Stowbun-Weg

Ansprache: Eberhard Brandt (langjähriger Wolfsburger Lehrer und ehem. Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW)

Redebeitrag einer Schülerin und eines Schülers der Carl-Hahn-Schule, betreuende Lehrerin Frau Duygu Yalçin
Musikalische Gestaltung: Folk-AG des Ratsgymnasiums unter der Leitung von Herrn Ulrich Scheja

Hier kann der Einladungsflyer gelesen werden.

Erfolgreicher Ostermarsch in Wolfsburg

22. April 2019

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Gut 100 Menschen haben am Ostersamstag in Wolfsburg gegen weitere Aufrüstung in Deutschland und Europa demonstriert (Foto). Sie protestierten dagegen, dass wegen der Kündigung des INF-Vertrages durch die amerikanische Trump-Regierung die Stationierung neuer atomarer Mittelstreckenraketen in Europa droht. Statt der von der NATO verlangten Steigerung der Rüstungsausgaben in Deutschland auf 80 Milliarden Euro (zwei Prozent des Bruttoinlandproduktes) verlangten sie die Verwendung dieser Steuergelder für Bildung, Soziales und kommunalen Wohnungsbau.
Mechthild Hartung, VVN-BdA Wolfsburg, forderte in ihrer Rede auf dem Sara-Frenkel-Platz, die richtigen Lehren aus dem Sieg über den deutschen Faschismus zu ziehen. Statt auf Konfrontation muss auf Verständigung mit Russland gesetzt werden. Die Unterstützung des Aufrufs „Abrüsten statt Aufrüsten“ bleibt daher nach ihrer Meinung die wichtigste Aufgabe der Friedensbewegung für die nächste Zeit. (Hier kann die Rede gelesen werden).

Ostermarsch in Wolfsburg, Ostersamstag 20. April, 11.00 Uhr

30. März 2019

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Ostermarsch 2018 in Wolfsburg.

Auch in diesem Jahr ruft der DGB-Stadtverband gemeinsam mit der VVN-BdA zum Ostermarsch in Wolfsburg auf unter dem diesjährigen Motto:

 

 

Nein zu weiterer Aufrüstung! Nein zu Atomwaffen in Europa!

Ostersamstag, 20. April, 11.00 Uhr ab Gewerkschaftshaus,

Siegfried-Ehlers-Str. 2

 

Eröffnung: Semi Gritli (Stellv. Vorsitzender DGB-Stadtverband)
Aktionspunkte: 11.20 Uhr Sara-Frenkel-Platz, 11.50 Uhr Hugo-Bork-Platz
Rednerinnen und Redner:

• Hartwig Erb (IG Metall Wolfsburg)
• Mechthild Hartung (VVN-BdA Wolfsburg)
• Bernd Lange (MdEP, SPD)
• Wiltrud Rösch-Metzler (Pax Christi, Nahostkommission)

Der Ostermarsch wird von der IG Metall Samba-Trommelgruppe „Simon Bolivar“ begleitet. Im Anschluss demonstrieren wir zurück zum Gewerkschaftshaus und beenden den Ostermarsch bei Getränken und Imbiss mit Gesprächen im Innenhof.

Aufruf: 190420_Ostermarsch_Wob

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