Erinnerung wachhalten. Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit

5. April 2022


Protest vor dem Einkaufszentrum (7.4.20). Foto: Roland Hermstein

Trotz Protesten hat die städtische Baugesellschaft Neuland den Bau eines Einkaufszentrums am Standort des ehemaligen KZ Laagberg durchgezogen.

Nach anhaltenden Auseinandersetzungen mit der Zivilgesellschaft hatte die Stadt Wolfsburg als Kompromiss im Sommer 2017 den Bau eines „Lern- und Gedenkortes“ in der Nähe des KZ-Standortes beschlossen, der dann zwischen Tankstelle und Lidlmarkt liegen wird (wir berichteten mehrmals). Dessen Realisierung scheint sich aber nun wegen der drastischen Verschlechterung der städtischen Finanzen (VW-Abgasbetrug, Corona-Einbußen) in unbestimmte Zukunft zu verschieben.

Die VVN-BdA Wolfsburg wird in ihren Forderungen nach Realisierung dieses „Lern- und Gedenkortes“ nicht nachlassen und mit geeigneten Aktionen nachhelfen. So wurde bereits am 7.4.20 vor dem Einkaufszentrum daran erinnert, dass genau vor 75 Jahren von hier aus der Todesmarsch begann, der hunderten noch lebenden KZ-Häftlingen kurz vor Kriegsende einen qualvollen Tod brachte.

„Wir werden mit Bündnispartnern auch durchzusetzen versuchen, dass vor dem Einkaufszentrum eine Stolperschwelle an die Geschichte erinnert,“ so Alfred Hartung vom KV Wolfsburg. Vom Fortgang dieses Kampfes um die Erinnerung werden wir kontinuierlich berichten. MH

Foto: Mecki Hartung