Erinnern heißt kämpfen

9. April 2021

Leider wurde in Wolfsburg keine öffentliche Aktion aus Anlass des Antirassismustages organisiert. So schlossen sich Wolfsburger Antirassisten der Kundgebung in Braunschweig an.

Unter dem Motto „Erinnern heißt kämpfen – Opfer rechter Gewalt haben Namen und Geschichten“, hatte das Braunschweiger „Bündnis gegen Rechts“ im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus am 27. März zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz aufgerufen. Trotz widrigen Wetters hatten sich mehrere hundert Antifaschist*innen versammelt, denen Bündnissprecher Sebastian Wertmüller für ihr Kommen dankte.

Denn Braunschweig habe sich in den letzten Monaten zu einem „echten Hotspot“ von Neonazi-Aktivitäten entwickelt. Dazu gehörten AfD-Landes- und Bundesparteitage, wiederholte Aufmärsche und Kundgebungen von Nazi-Kleinparteien und ständige Angriffe gegen bekannte Antifaschist*innen, denen die Behörden relativ „gelassen“ zusähen.

Auch an diesem Samstag hatte die Nazipartei „Die Rechte“ wieder zu einer Kundgebung am Hauptbahnhof mobilisiert, gegen die knapp 100 Antifaschist*innen vor Ort protestierten. Ihr Demonstrationszug traf im Laufe der Kundgebung auch auf dem Schlossplatz ein und wurde mit großem Beifall begrüßt!

In Redebeiträgen machten u.a. Daniela Nowak, Betriebsrätin im Volkswagenwerk Braunschweig und Schüler*innen der IGS Sally Perel, AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf den alltäglichen Rassismus aufmerksam und forderten zu Engagement und Wachsamkeit auf. Denn mit Gleichgültigkeit habe es auch damals angefangen, so der Namensgeber der Schule, der Autor der Biografie „Ich war Hitlerjunge Salomon“, Sally Perel, der im Dezember 2019 auf der großen Kundgebung gegen den AfD-Bundesparteitag in Braunschweig gesprochen hatte.

Alfred Hartung


Gedenkplatte zur Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Schlossplatz. Fotos: M. Hartung