27. Januar: Würdige Erinnerung in Wolfsburg

2. Februar 2017

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unnamedAuch in diesem Jahr wurde am 27. Januar in Wolfsburg würdig an die  Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee erinnert.  Am Mahnmal der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus in der Werderstraße legten während einer Feierstunde VertreterInnen von Politik und gesellschaftlichen Initiativen, darunter auch die VVN-BdA Wolfsburg, Kränze und Gebinde nieder – siehe Foto. Gestaltet wurde die Gedenkveranstaltung wieder von Schülerinnen und Schülern der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule. Die Jugendlichen erinnerten an die Zwangsarbeiterinnen, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, die vor allem aus Polen und den Ländern der Sowjetunion in die damalige KdF-Stadt verschleppt wurden. „Der Tod gehörte dazu“, hieß es in ihren Berichten, „die Nazis hatten nie die Absicht, die Arbeiter lebendig nach Hause zu schicken“. „Unsere Gesellschaft muss die Erkenntnisse aus der NS-Zeit in die heutige Zeit transportieren und daraus lernen“, betonten die Jugendlichen weiter. Unwörter wie „Volksverräter“ oder „Lügenpresse“ seien sprachliche Relikte aus der Nazi-Zeit und sollen die Menschen gegeneinander hetzen. „In den Wahlerfolgen der AfD auch hier Wolfsburg zeigt sich, dass es heute Teile der Gesellschaft gibt, bei denen die Stimmungsmache  gegen Fremde verfängt“, hieß es in einem Beitrag. „Sie würden die Flüchtlinge am liebsten weghaben. Aber Flüchtlinge, das sind in erster Linie Menschen, die ein Recht auf Würde haben“. Dagegen müssen alle Demokratinnen und Demokraten zusammen stehen und deswegen seien die Gedenkveranstaltungen richtig und wichtig!Bereits am Vorabend des 27. Januar wurde in einer szenischen Lesung im Veranstaltungszentrum Hallenbad an das Künstlerehepaar Felka Platek und Felix Nussbaum erinnert, die in Auschwitz umgebracht wurden. Ca 300 Menschen waren zutiefst von der Lesung der beiden Künstler Eva-Maria Kurz und Gerd Grasse beeindruckt, die aus 40 fiktiven Tagebuchaufzeichnungen des Schriftstellers Christoph Heubner besteht. Heubner ist auch Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees. Die Lesung, organisiert vom Auschwitz-Komitee in Kooperation mit der Stadt Wolfsburg und dem Wolfsburger Verein „Erinnerung und Zukunft“, wurde begleitet von einer Ausstellung Wolfsburger Initiativen, darunter auch die VVN-BdA Wolfsburg – siehe Foto, die über ihre Aktivitäten des Gedenkens informieren konnten.