Gegen Defender 2020 Plus
14. Juli 2020
Friedensbewegung, Mahnen, Nato, Protest, VVN Wolfsburg
Auf Einladung der „Friedensaktion Lüneburger Heide“ demonstrierten am Sonntag, den 5. Juli, in der niedersächsischen Kleinstadt Bad Fallingbostel trotz zahlreicher rigider Auflagen des Heidekreis Ordnungsamtes rund 70 Friedensfreundinnen und Friedensfreunde gegen die zahlenmäßig reduzierte Fortführung des NATO-Manövers Defender 2020. Darunter waren auch mehrere Mitglieder der niedersächsischen VVN-BdA – siehe Transparent. Besonders erfreulich war auch die Teilnahme mehrerer junger Menschen des Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen“.
Für die „Friedensaktion Lüneburger Heide“ forderte Charly Braun statt ständig weiter steigender Rüstungsausgaben und neuer atomwaffenfähiger Kampfflugzeuge eine Demilitarisierung der Region und ihre Umwidmung zu einem Biosphärenreservat. Foto Die VVN-Landessprecherin Mecki Hartung wies auf den langjährigen Kampf der VVN-BdA für Frieden und Abrüstung hin und verlangte die Umleitung der Rüstungsmilliarden in den Gesundheitssektor. Foto Diese Forderung unterstützte auch vehement der Bundestagsabgeordnete Dieter Dehm (Partei „Die Linke“) und untermauerte die skandalöse Unterfinanzierung des Gesundheitsbereiches mit eindrucksvollen Zahlenbeispielen. Die Redebeiträge wurden mehrmals durch spontane Kulturbeiträge und Lieder der Friedensbewegung ergänzt (z.B. „Das weiche Wasser bricht den Stein“ oder „Ich bin Soldat, doch bin ich es nicht gerne“).
An die Kundgebung vor dem Rathaus schloss sich ein Protestspaziergang an, der zu mehreren Eingängen des örtlichen Truppenübungsplatzes mit jeweiligen Zwischenkundgebungen führte.
Hier wird das Kriegsmaterial für Defender 2020 gelagert (Foto).
Der Endpunkt war der Friedhof der sowjetischen Kriegsgefangenen in Oerbke. Er birgt als einer von drei Friedhöfen des Heidekreises fast 30.000 der insgesamt mehr als 60.000 toten jungen Sowjetsoldaten, die von 1941 bis 1945 in der „Obhut“ der Nazi-Wehrmacht im Heidekreis ums Leben kamen.
Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass die NATO-Kriegstreiberei gegen Russland vor diesem Hintergrund unerträglich ist und verlangten den vollständigen Abbruch von Defender 2020.