13. April 1945: Massenmord in Gardelegen
8. April 2020
Befreiung, Erinnern, Konzentrationslager
Anfang April 1945 wurden die frontnahen Außenlager des KZ Mittelbau-Dora sowie ein Außenlager des KZ Neuengamme in Hannover-Stöcken vor den herannahenden alliierten Truppen geräumt. Die Lager-Wachmannschaften der SS und der Wehrmacht trieben die KZ-Häftlinge in die Altmark. Am Abend des 13. April erreichten Marschkolonnen Gardelegen, wo die Häftlinge in die Feldscheune des Gutes Isenschnibbe getrieben wurden. Anschließend steckten die Wachmannschaften die Scheune in Brand, nachdem sie zuvor versucht hatten, die Häftlinge mit Maschinengewehrfeuer zu töten. 1016 Menschen wurden brutal ermordet. Die Opfer des Massakers stammten aus Polen, der Sowjetunion, Frankreich, Ungarn, Belgien, Deutschland, Italien, der ehemaligen Tschechoslowakei und Jugoslawien, den Niederlanden, Spanien und Mexiko. Nur von 305 Ermordeten ließ sich nach der Entdeckung des Tatorts die namentliche Identität ermitteln.
Für den 6. April 2020 war von der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt und der Hansestadt Gardelegen eine Gedenkveranstaltung mit dem Bundespräsidenten zum 75. Jahrestags des Massakers in der Isenschnibber Feldscheune geplant. Gleichzeitig sollte das neue Dokumentationszentrums mit der Dauerausstellung „Gardelegen 1945 eröffnet werden. Die Stiftung musste diese Veranstaltung zur Erinnerung an das Massaker und seine Nachwirkungen wegen der akuten Ausbreitung des Corona-Virus leider absagen. Ein neuer Termin ist bisher nicht benannt. Die VVN-BdA Wolfsburg wird diesen Termin dann bekannt geben und zur Teilnahme einladen.
Weitere Informationen zur Gedenkstätte Gardelegen-Isenschnibber Scheune findet man unter: