Wir alle gegen rechten Terror – über 3000 auf der Demo in Braunschweig
8. Juli 2019
Einen Monat nach dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten, Walter Lübcke, und nur wenige Tage nach der erneuten Morddrohung gegen den Sprecher des „Braunschweiger Bündnis gegen Rechts“, David Janzen, hatte das Bündnis zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration durch die Innenstadt aufgerufen. „Wir alle gegen rechten Terror“ war die Botschaft der Kundgebung vor den gut 3000 Menschen, die sich auf dem Kohlmarkt versammelten und anschließend durch die Innenstadt demonstrierten.
David Janzen bedankte sich für die große Solidarität, die er in den letzten Tagen erhalten hatte, und die ihm und seiner Familie den Rücken gestärkt haben. Er erinnerte daran, dass seit 1990 fast zweihundert Menschen von Rechtsterroristen ermordet wurden und nannte eine Reihe von Namen, u.a. die der Opfer des NSU. Damals sei lückenlose Aufklärung versprochen worden, aber die Realität ist eine leider andere. Vieles liege nach wie vor im Dunkeln, z.B. das Netzwerk der Unterstützer des NSU. Er zitierte die VVN-Ehrenvorsitzende Ester Bejarano mit dem Satz: „Wer gegen Rechts kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen“. Das gelte leider immer noch. „Wir brauchen eine andere Haltung der Behörden“, so eine seiner Forderungen.
Auch der Braunschweiger OB Markurth stellte in seinem Redebeitrag fest, dass rechte Hetze und Häme über die Opfer des rechten Terrors in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Auch er mahnte an, dass die Behörden, wie Justiz und Gerichte konsequenter und mit mehr Mut handeln und genauer hinsehen müssen.
Mehr Infos zu der Demo unter https://braunschweig-spiegel.de/wir-alle-gegen-rechten-terror/