Prof. Bernbeck (Berlin) für Verbleib der KZ-Fundamente am originalen Platz
14. Juni 2017
Geschichte, Lager, VVN Wolfsburg, Zwangsarbeiterinnen
Am 21. Juni entscheidet der Rat darüber, in welcher Weise an das Außenlager Laagberg des KZ Neuengamme erinnert werden soll. Bei Bauarbeiten waren Anfang April die relativ gut erhaltenen Fundamente einer von vier KZ-Baracken freigelegt worden. Einig sind sich inzwischen alle demokratischen Ratsfraktionen, dass das lange verdrängte KZ durch eine Erinnerungs- und Gedenkstätte ins Stadtgedächtnis zurück geholt werden soll. Strittig ist, ob die Originalfundamente am authentischen Ort verbleiben und dort in ein Gesamtkonzept integriert werden oder ob sie abgetragen, auf das Wiesenstück neben dem Lidl-Markt verlagert und, museal aufbereitet, in der dort zu errichtenden Gedenkstätte gezeigt werden sollen.
Blieben die Fundamente am Originalplatz erhalten, müsste die Neuland ihre Baupläne verändern. Durch die Verlagerung wäre der Bau des Einkaufszentrums wesentlich weniger beeinträchtigt. Nach mehreren Diskussionsbeiträgen in Presse, Rundfunk und Fernsehen hat sich nun auch der renommierte Professor für Moderne Archäologie, Reinhard Bernbeck, in einem Brief an die Ratsfraktionen zu Wort gemeldet. Mit seiner Erlaubnis veröffentlichen wir diesen Brief (hier).
Wir hoffen, dass diese eindrückliche Stellungnahme von den Ratsfraktionen bei ihrer Entscheidung berücksichtigt wird. Außerdem erwartet die VVN-BdA, dass der Ratsbeschluss interessierten Bürgerinnen und Bürgern frühzeitig die Möglichkeit bietet, ihre Ideen und Vorschläge für Lage und Konzeption der Erinnerungs- und Bildungsstätte einzubringen.