Interview mit Joel , 15, unserem jüngsten VVN-Mitglied
4. März 2015
Erinnern, Handeln, Kinderlager
VVN WOB: Joel, warum hast Du Dich in der VVN/BdA organisiert?
Joel: Die VVN engagiert sich hier in Wolfsburg und in anderen Städten wie Bad Nenndorf, Braunschweig immer bei Demos. Egal, ob gegen einen Infostand der NPD in der Innnenstadt protestiert werden muss oder gegen die „Deutsche Stimme“ in Riesa – oder gegen Bragida – die VVN ist da mit ihrer Fahne und den Tüchern. Nach Riesa sind wir mit einem Kleinbus gefahren – da habe ich noch einen Freund mit genommen – „Feine Sahne Fischfilet“ ist aufgetreten – das war voll gut.
VVN WOB: Du hast einmal gesagt, dass Du es auch wichtig findest, an die Naziverbrechen zu erinnern.
Joel: Ja, das ist gerade hier in Wolfsburg wichtig, weil diese Stadt von Hitler gegründet wurde – hier gab es vor 1938 nur Dörfer. Dann hatten wir hier ein KZ-Außenlager von Neuengamme und Baracken für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Wir haben eine große Gedenkstätte. Da liegen über 400 Opfer – auch Kinder, die nur einen Tag alt wurden. Ich find es gut, dass wir mit der VVN nach 2 Jahren erreicht haben, dass diese Kinder eine Gedenktafel in dem Dorf bekommen haben, in dem das sog. „Kinderheim“ des Volkswagenwerkes stand. Da sind über 350 Kinder gestorben! Alles wegen Rassismus. Und weil es immer noch so viel Rassismus gibt, will ich etwas dagegen tun.
VVN WOB: Du interessierst Dich auch für Flüchtlinge.
Joel: Ja, als nächstes möchte ich ein oder zwei Jugendliche mit zu meinem Judo nehmen. Hoffentlich klappt das. VVN WOB : Viel könnten wir noch besprechen – vor allem möchte ich Dir aber unbedingt dazu gratulieren, dass Du gerade zum Stadtschulsprecher gewählt wurdest und dass Du für den Jugendpreis beim „Wolfsburger des Jahres“ vorgeschlagen wurdest – umwerfend! Wir drücken die Daumen!
Das Interview führte M.Hartung