Gedenk- und Lernort wird endlich gebaut
16. April 2025

in Wolfsburg so groß. Foto: M. Hartung
Aus Anlass der 80. Wiederkehr des Todesmarsches der Häftlinge vom KZ Laagberg am 7. April 1945 hat die Stadt Wolfsburg am Ort des ehemaligen KZ eine Veranstaltung durchgeführt, bei der OB Weilmann den Baubeginn des Gedenk- und Lernortes für 2026 fest zugesagt hat.
Dazu beigetragen hat mit Sicherheit die Kontaktaufnahme u.a. zum französischen Botschafter durch den „Freundeskreis KZ Gedenk -und Lernort KZ Außenlager Laagberg e.V.“, in dem die VVN-BdA Mitglied ist. So waren anwesend der französiche Botschafter Delattre, die Leiterin der „Gedenkstätte für Internierung und Deportation“ aus Compiègne sowie Jean-Michel Gaussot aus Lyon, der Sohn des Häftlings Jean Gaussot. Sein Vater starb auf dem Todesmarsch.
Die internationalen Gäste betonten in ihren Redebeiträgen die Bedeutung der Erinnerungsarbeit für unsere beiden Länder, in denen undemokratische Bewegungen und Parteien erheblichen Zulauf haben.
Engagierte VVN-BdA
Für den Baubeginn mehrere Jahre nach dem Ratsbeschluss hatte sich auch die VVN Wolfsburg stark engagiert, vgl. dazu z.B. antifa März/April 2025. Ihre Einladung an Jean Michel Gaussot hatte seinerzeit wesentlich zum Ratsbeschluss beigetragen. Die Hälfte der mehr als 700 Häftlinge, die im KZ-Außenlager Laagberg des Konzentrationslagers Neuengamme interniert wurden, waren französische Staatsbürger, die wegen ihres Widerstandes gegen die Nazibesatzer nach Deutschland verschleppt worden waren und in der damaligen „KdF-Stadt“ Zwangsarbeit leisten mussten.
Zusammenarbeit hat geholfen
Die Wolfsburger VVN-Vorsitzende Mechthild Hartung sagte dazu am Rande der Gedenkveranstaltung, nachdem sie das Blumengebinde der VVN zusammen mit einer jungen Kameradin niedergelegt hatte: „Ich bin natürlich sehr erfreut über den nun fest angekündigten Baubeginn. Dazu hat nach meiner Meinung wesentlich der hochrangige Besuch aus Frankreich beigetragen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass die internationale Zusammenarbeit uns in der antifaschistischen Arbeit nützen kann. Sie ist für uns bereichernd und übt Druck aus.“ A. Hartung