„Tanzendes Theater Wolfsburg“ und VVN-BdA
3. März 2025

Neue Wege gehen – das sagte sich der ehemalige IG Metall-Sekretär Hartwig Erb, der das Projekt „Jugendbegegnungsstätte VW Auschwitz“ engagiert begleitet hat. Auszubildende von VW fahren jedes Jahr nach Auschwitz; dort ‚bilden sie sich emotional und kognitiv‘, arbeiten konkret restauratorisch und teilen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse jährlich im Rahmen von Veranstaltungen zum Auschwitz-Gedenktag bewegend mit.
Hartwig Erb hatte die ungemein kreative Idee, in diesem Zusammenhang auf eine ganz neue Gruppe von Jugendlichen zu zu gehen. Er sagte sich: wenn wir mit unseren erinnerungspolitischen Ideen an mehr Jugendliche – auch aus anderen Bereichen als VW-Auszubildenden – heran kommen wollen, müssen wir dahin gehen, wo Jugendliche sind. In Wolfsburg war das das „Tanzende Theater“.
Aus dieser Idee ist eine kleine Tradition geworden: jedes Jahr fahren drei Gruppen Jugendlicher aus Wolfsburg, Polen und aus der Ukraine gemeinsam nach Auschwitz, bereiten in Gesprächen und Workshops die Verarbeitung des Erlebten vor. Letztlich endet dies in einer Tanz-Performance unter dem Oberbegriff „Licht in der Dunkelheit“. Jedes Jahr bekommt dieses Thema einen anderen Untertitel wie „Solidarität“, „Menschenrechte“ oder in diesem Jahr „Trotzdem JA zum Leben sagen“.
An dieser Stelle vermittelte mich Hartwig Erb dem „TT“ als Input-Geberin für die NS-Geschichte Wolfsburgs. (U.a. hier zeigt sich, wie wichtig es ist, als VVN mit örtlichen Playern verknüpft zu sein.)
Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, dass ich in diesem Zusammenhang mit Jugendlichen aus drei Ländern sowohl eine Antifa-Stadtführung als auch einen workshop zur NS-Geschichte Wolfsburgs realisieren konnte.
Wir hoffen, dass in der Zukunft diese wegweisende Mahn– und Erinnerungsarbeit finanziell unterstützt weiterhin möglich sein wird und nicht durch die bereits greifenden Kürzungsmaßnahmen im kulturellen Bereich ‚erschlagen‘ wird. Mecki Hartung
