Friedensaktion in Wolfsburg: Junge Liberale lassen VVN-BdA nicht sprechen

26. Februar 2022

Protest gegen den Einmarsch in der Ukraine. Foto: Alfred Hartung

Für Freitag, den 25.2., hatten die Wolfsburger Jugendverbände Grüne Jugend, Jusos und Junge Liberale (JuLis) zu einer Protestaktion gegen den Einmarsch russischer Truppen vor das Rathaus eingeladen. Entsprechend der Aufforderung durch die VVN-BdA-Bundesorganisation, sich an Friedensaktionen zu beteiligen, nahm auch die Wolfsburger VVN-BdA daran teil (Foto).

Wie in der Einladung der Jugendverbände aufgefordert, hatte auch die VVN-BdA Wolfsburg einen Redebeitrag durch ihre Sprecherin M. Hartung angemeldet. Dieser Redebeitrag war aber von den JuLis nicht gewünscht und konnte deswegen nicht gehalten werden – sehr liberal die JuLis.

Reaktion eines Juso-Mitglieds: „Nächstes Mal organisieren wir das mit der Grünen Jugend, den Falken und der Linksjugend – und dann kommst Du zu Wort!“

Der nicht gehaltene Beitrag kann nachfolgend gelesen werden. Text: Alfred Hartung

Redemanuskript von M. Hartung

ANREDE

ich spreche für die VVN-BdA, die älteste und größte antifaschistische Organisation, die 1947 gegründet wurde und 1949 schon mit diesem Logo zum Frieden mahnte. Es drohte unter Adenauer die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik.

Mit Reiner Braun und Willi van Ooyen fordern wir:

Die Waffen nieder – nein zum Krieg!

Wir verurteilen die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung. Die Mitschuld des Westens besonders der USA und der NATO rechtfertigen keinesfalls diese militärische Aggression.

Krieg ist kein Mittel zum Lösen von Konflikten und ist auch keine Lösung, wie z.B. Afghanistan zeigt.

Die Bombardierungen müssen sofort gestoppt werden. Notwendig ist ein umfassender Waffenstillstand, der Rückzug aller Truppen und ein Zurück an den Verhandlungstisch.

Politische Reaktionen des Westens sollten auf die Wiederaufnahme von Gesprächen gerichtet sein, weiteren Hass und Konfrontation vermeiden und nicht die Bevölkerung Russlands treffen. Deswegen lehnen wir Sanktionen ab.

Ich zitiere aus der Erklärung der VVN-BdA vom 24.2.:

„Einen langfristigen Frieden in Europa wird es nur geben, wenn Großmachtstreben, Nationalismus, Chauvinismus und Autoritarismus in allen Ländern überwunden werden. Wirtschaftliche Kooperation und kultureller Austausch auf Augenhöhe zwischen großen und kleinen Staaten können die Wunden der Geschichte heilen. Deutschland als Nachfolgestaat des NS-Regimes trägt dafür eine besonders große Verantwortung. Die Waffen nieder!“ Zitat Ende.

Es gibt keine militärische, sondern nur eine politische Lösung auf der Basis der Prinzipien der gemeinsamen Sicherheit.

NEIN! Zu immer größeren Rüstungsausgaben!

Für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit!

Es gibt keine vernünftige Alternative zu Dialog und Kooperation.

Die Waffen nieder! – NEIN zum Krieg!