22. Juni: „Dieses monströse Verbrechen ist nicht in die deutsche Erinnerung eingegangen.“
25. Juni 2021
Aus Anlass des 80. Jahrestages des Überfalls von Nazi-Deutschland auf die Sowjetunion hatte die VVN-BdA Wolfsburg zu einem Gedenken auf die örtliche „Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus“ eingeladen. Im Mittelpunkt standen an diesem Tag die 81 sowjetischen Kriegsgefangenen, die dort begraben liegen. Sie waren aus den „Heidelagern“ in die „KdF-Stadt“ verschleppt worden und mussten im Volkswagenwerk Zwangsarbeit leisten.
Alfred Hartung betonte in seiner Ansprache: „Über 3,3 Millionen Sowjetsoldaten sind in deutschen Gefangenenlagern verhungert, erfroren und an Misshandlungen gestorben oder erschossen worden. Dieses monströse Verbrechen ist in keiner Weise in die deutsche Erinnerung eingegangen. Obwohl die Publikationen über das Leben der Zwangsarbeiter im Volkswagenwerk vom damaligen Stadtarchivar Siegfried schon seit Ende der 80er Jahre vorliegen, ist auch das Schicksal dieser 81 Opfer in der Wolfsburger Bevölkerung so gut wie unbekannt. Deswegen versammeln wir uns heute an diesem historischen Datum an diesem Ort.“
Die gut 20 TeilnehmerInnen legten während des Verlesens der Namen rote Nelken auf die jeweiligen Grabstätten nieder und zeigten damit, dass diese toten Sowjetsoldaten nicht vergessen sind. Ein Vorschlag aus der Teilnehmerrunde war, die in Kyrillisch auf den Grabplatten stehenden Namen mit lateinischen Buchstaben zu ergänzen. Die würdige Feier endete mit einer Kranzniederlegung und dem Singen des Liedes „Meinst Du, die Russen wollen Krieg?“ von Jewgeni Jewtuschenko vor dem Mahnmal, das von der sowjetischen Militärverwaltung noch 1945 errichtet worden war.
Alfred Hartung