8. Mai in Wolfsburg: Gedenken unter Corona-Bedingungen
13. Mai 2020
Befreiung, Gedenkstätten, Mahnwache, VVN Wolfsburg, Zwangsarbeiterinnen
Weil die traditionelle Bündnis-Veranstaltung am 8. Mai wegen der Pandemie abgesagt worden war, hatte die Wolfsburger VVN-BdA kurzfristig zu einer Mahnwache an der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus eingeladen. Trotz scharfer Auflagen (Mundschutz, Abstand, Registrierung der Teilnehmenden) waren fast 50 BürgerInnen der Einladung unter dem Motto „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ gefolgt (Bilder 1 und 2). Sie legten Gestecke, Blumen und Kränze an der von der Sowjetarmee errichteten Stele und auf den über 450 Grabplatten nieder. Darunter befinden sich 151 Namen von Babys und Kindern.
Die Landessprecherin der VVN-BdA, Mechthild Hartung, begrüßte die Gäste und trug den Offenen Brief der Ehrenvorsitzenden der VVN-BdA, Ester Bejarano, vor, in dem sie von den Regierenden fordert, den 8. Mai endlich zu einem arbeitsfreien Feiertag zu erklären. 75 Jahre nach der Befreiung sei das mehr als überfällig, um ein deutliches Signal gegen die zunehmenden rassistischen und neofaschistischen Umtriebe zu setzen. Inzwischen sind die ersten 85 000 Unterschriften an Bundestagsabgeordnete übergeben worden.
Die Teilnehmenden an der Gedenkveranstaltung lasen von vorbereiteten Schildern die Namen und Lebensdaten einiger der hier liegenden Opfer vor und machten so deutlich, dass sie und ihr Leiden nicht vergessen sind.
Der Helmstedter Rezitator und Sänger Johann Voss begleitete die Mahnwache mit Liedern und Gedichten und trug so zu ihrem würdigen und bewegenden Charakter bei. Die Veranstaltung endete mit dem gemeinsamen Singen des „Moorsoldaten“-Liedes.