7. April 1945: Todesmarsch vom KZ Laagberg nach Wöbbelin
11. April 2020
Erinnerung, KZ-Laagberg, Lager, VVN Wolfsburg, Zwangsarbeiterinnen
Die VVN erinnerte am 75. Jahrestag des Todesmarsches an Leiden und Tod der KZ-Häftlinge. Seit dem Auffinden der Fundamentreste des ehemaligen KZ Laagberg kann die Existenz dieses KZs in Wolfsburg nicht mehr verschwiegen werden.
Die Auflösung des Laagberg-Lagers wurde bisher in der Wolfsburger Öffentlichkeit aber kaum thematisiert.
Vor 75 Jahren, am 7. April 1945, wurden die Häftlinge des Außenlagers Laagberg deportiert. Ihre Zahl hatte sich durch Transporte aus dem Kasseler Raum und aus dem Neuengamme-Außenlager Porta Westfalica auf rund 1600 nahezu verdoppelt. Sie wurden, kraftlos, wie sie waren, von der SS zum Bahnhof Fallersleben getrieben und zu mehr als 100 Mann in Güterwaggons eingepfercht. Von dort aus wurden sie über mehrere Stationen mit tagelangen Wartepausen – eingezwängt in den Viehwaggons, nahezu ohne Wasser und Nahrung – nach Wöbbelin verschleppt. Dort starben dem Bericht eines Überlebenden zufolge, der im Lager Wöbbelin im Krankenrevier lag, täglich mehr als fünfzig Gefangene an Typhus, Tuberkulose, Ruhr, Ödemen und allgemeinem körperlichem Verfall. Am 2. Mai wurden die KZ-Häftlinge von amerikanischen Truppen befreit. So endete das KZ-Außenlager Laagberg, das integraler Bestandteil des Lager- und KZ-Systems um das Volkswagenwerk in der „KdF-Stadt“ gewesen war.
Der Todesmarsch begann genau am heutigen Eingang zu REWE. Hier befand sich das Lagertor, dahinter erstreckte sich der gefürchtete Appellplatz mit dem Galgen. Die VVN Wolfsburg verlangt, dass zusätzlich zu dem geplanten Lern -und Gedenkort zwischen Lidl-Markt und Tankstelle an diesem belebten Ort an die Geschichte und die hier begangenen fürchterlichen Verbrechen erinnert wird. Das besagt auch der Ratsbeschluss vom 21.8.2018. Dies könnte z.B. durch eine Informationstafel in Verbindung mit einer „Stolperschwelle“ geschehen.
Dazu muss die 1938 gegründete „Neuland“ bereit sein!