Rat stimmt Verlagerung der Fundamentrelikte des KZ Laagberg zu.
29. August 2017
Gedenkstätten, Geschichte, Lager, VVN Wolfsburg, Zwangsarbeiterinnen
In seiner Sondersitzung am 21. 8. hat der Rat der Stadt Wolfsburg der Verlagerung der Fundamentrelikte der Baracke 4 des KZ Laagberg auf die Ausweichstelle an der Breslauer Straße zwischen Lidl-Parkplatz und Tankstelle gestimmt. Dieser Ort befindet sich innerhalb des ehemaligen KZ-Lagergeländes. Bestandteil des Beschlusses ist neben der Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte an dieser Stelle, in der die Fundamentreste, museal aufbereitet, gezeigt werden sollen, auch das folgende Versprechen: „Ein Teil der sichergestellten Fundamente soll vor Ort verbleiben und im Rahmen der Baumaßnahme sichtbar gemacht und gekennzeichnet werden.“ Vor der Sitzung hatte das Jugendbündnis Wolfsburg noch einmal auf einer kurzfristig anberaumten Kundgebung, an der sich auch die VVN-BdA beteiligte, für den Verbleib der Fundamente am Originalort geworben – siehe Foto. Eine „Verlegung des Tatorts aus wirtschaftlichen Gründen ist würdelos“, so die Jugendlichen.
Die VVN-BdA Wolfsburg erwartet nun, dass in Zukunft kontinuierlich interessierten BürgerInnen und den Opferverbänden die Möglichkeit geboten wird ihre Ideen und Vorschläge zu Inhalt und Gestaltung der Erinnerungs- und Bildungsstätte einzubringen. Die Beteiligung muss sicher stellen, dass bereits während der Konzeptentwicklung aktiv mitgewirkt werden kann. Das Integrationsreferat hatte 2010 ein hervorragendes Beispiel für ernst gemeinte Bürgerbeteiligung realisiert.
Die WAZ-Redakteurin Andrea Müller-Kudelka hat uns erlaubt, ihren Artikel über die Sondersitzung auf unserer Homepage zu veröffentlichen. Vielen Dank! Ihren Bericht aus der WAZ vom 22.8. können Sie hier lesen. ( WAZ_Verlegung )
Der Ratsbeschluss mit Begründung kann hier gelesen werden. ( Ratsbeschluss )