Ehemaliges KZ am Laagberg: Erinnerungsstätte geplant
13. Mai 2017
Erinnerung, Geschichte, KDF Wagen, Konzentrationslager, VVN Wolfsburg, Zwangsarbeiterinnen
In Wolfsburg, im Faschismus „Stadt des KdF-Wagens“, sind seit Anfang April die Fundamente einer Baracke des KZ Laagberg frei gelegt worden. Am Standort des ehemaligen Außenlagers des KZ Neuengamme sollen demnächst ein Supermarkt und Wohnungen gebaut werden. Nachdem die Funde zuerst lediglich dokumentiert und abgetragen werden sollten, ist nun aktuellen Presseberichten (SAT1) zufolge eine Erinnerungs- und Bildungsstätte geplant. Auch der NDR berichtete (NDR). „Wir wollen für die nachfolgenden Generationen einen Ort der Erinnerung schaffen“ wird OB Mohrs zitiert (WN vom 10.5.). Zu dieser erfreulichen Entwicklung hat sicherlich der aufrüttelnde, offene Brief der “Amicale Internationale KZ Neuengamme“ entscheidend beigetragen, den wir mit Einverständnis der Amicale zitieren durften – siehe unsere Meldung vom 16. April.
Zwar soll weiterhin an der jetzigen Fundstelle der Fundamente die Tiefgarage des Einkaufszentrums gebaut werden. Die Fundamente sollen dafür auf einen anderen Teil des Areals an der Breslauer Straße versetzt werden, wahrscheinlich in die Nähe der bereits existierenden Stele. Dort hatte die VVN-BdA Wolfsburg bereits im letzten September an den Todesmarsch der Häftlinge vom KZ Laagberg in das Sterbelager Wöbbelin erinnert und eine würdige Gedenkstätte gefordert – siehe unsere Meldung vom 23. September 2016.
Wo genau die Gedenkstätte mit den Fundamenten entstehen soll, stehe noch nicht endgültig fest. Das werde die Politik in einem Ratsbeschluss im Juni festlegen. Außerdem will die Stadt die Gedenkstätte Konzentrationslager Neuengamme mit ins Boot holen (WAZ vom 10.5.17).
Die VVN-BdA Wolfsburg ist über die geplante Errichtung dieser Erinnerungs- und Bildungsstätte sehr erfreut, auch wenn die Errichtung unter Einbeziehung der Originalfundamente am authentischen Ort das Optimale wäre. Die VVN-BdA hofft nun, dass interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, ihre Ideen und Vorschläge für Lage und Konzeption der Erinnerungs- und Bildungsstätte einzubringen.