15. Tagung der Außenlager-Initiativen und -Gedenkstätten des ehemaligen KZ Neuengamme
18. Juli 2016
Erinnern, Gedenkstätten, VVN Wolfsburg
In der Nachkriegszeit wurde bis in die 50-iger und 60-iger Jahre hinein die blutige Geschichte der NS-Zeit in Wolfsburg – wie in der übrigen BRD auch – verdrängt oder beschönigt. Allerdings gab es Zeugen aus den 40er Jahren, die anfingen zu sprechen, je länger je mehr: Die steinernen Gedenkplatten für die ermordeten Kinder und ZwangsarbeiterInnen auf einem Teilstück des Nordfriedhofes, das damals „Russenfriedhof“ und „Ausländerfriedhof“ genannt wurde. Ab Mitte der 70-iger Jahre wurden dort am 8. Mai regelmäßig durch BürgerInnen Gedenkveranstaltungen durch geführt. 1985 konnte durch einen Bürgerantrag die Umbenennung des „Ausländerfriedhof“ in „Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ erreicht werden. Zu diesen Gedenkveranstaltungen am 8. Mai wurden ab Anfang der 80-iger Jahre auch überlebende ZwangsarbeiterInnen eingeladen. Insbesondere französische Überlebende, organisiert in der Gruppe „Amicale de Neuengamme“ mit ihrem Sprecher Maurice Gleize, erinnerten an das Außenlager des KZ Neuengamme auf dem Laagberg, das bis dahin völlig aus dem Gedächtnis der Wolfsburger Stadtbevölkerung verdrängt worden war. Letzte Barackenüberreste waren Anfang der 60-iger Jahre beseitigt worden. Die Überlebenden erreichten, dass ab 1987 eine Stele an der Breslauer Straße an dieses ehemalige KZ-Außenlager erinnert (siehe Maurice-Gleize-Preis).